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Ein Tag im Leben einer Tiger-Rangerin
Fernab aller Aufmerksamkeit, tief im Nordosten Chinas, geht dieses einzigartige Rangerteam regelmäßig auf Tiger-Patrouille. Das Besondere: Das Team besteht ausschließlich aus weiblichen Rangern. Die Frauen der „Dongning Forestry Bureau“ sind die erste und bislang einzige rein weibliche Tiger-Patrouille in ganz China. Diese Frauen leisten einen enorm wichtigen Beitrag, um die letzten wilden Amurtiger der Gegend vor der Ausrottung zu bewahren. Dennoch sind sie so gut wie unbekannt. Darum erzählen wir Ihnen heute ihre Geschichte und hoffen, dass auch Sie sie weitererzählen.
Ein Tag im Leben einer Tiger-Rangerin
Die Mission der Rangerinnen ist es, Tiger und auch Leoparden vor der Ausrottung zu bewahren und die lokale Bevölkerung für den Arten- und Umweltschutz zu sensibilisieren. Einige der Frauen treten mit ihrem Job in die Fußstapfen ihrer Großväter und Väter. Ihr Alltag ist anstrengend, fordernd und gefährlich. Besonders als Frau. Die Rangerinnen trotzen in ihrem Alltag nicht nur extremer Kälte sondern auch Ungleichheiten, alten Geschlechternormen und Vorurteilen.
Qui Zhi ist eine von sechs Rangerin und nimmt uns einen Tag mit in den Wald in Heilongjiang. Schon ihr Vater arbeitete als Ranger und war wochenlang in den Bergen unterwegs. Qui Zhi zeigt uns, wie ein typischer Arbeitstag bei ihr aussieht – und der beginnt immer schon sehr früh. Bei Tagesanbruch brechen die sechs Frauen zur Tiger-Patrouille auf. Auf sie wartet ein stundenlanger Marsch durch eisiges Terrain. Auf bis zu minus 20 Grad Celsius können die Temperatur in den verschneiten Bergen fallen.
Die Rangerinnen achten bei der Patrouille durch den Wald genau auf den Boden. Die Frauen suchen nach Fußspuren und Schlingfallen, welche oft gut unter Schnee versteckt sind und darum schwer zu erkennen. Schlingfallen kosten Millionen von Wildtieren das Leben und fegen die Wälder förmlich leer. Ausgelegt werden sie von Wilderern. Die Methode ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Tiger in Laos, Vietnam und Kambodscha bereits als ausgerottet gelten. Hier befreit Qui Zhi gerade eine Kollegin von einer gut versteckten Schlingfalle, die sich um ihren Fuß geschlungen hat.
Das Team läuft drei Stunden in eine Richtung, um Tubaogou zu erreichen, die Heimat von Amurtigern und Leoparden. Während sie den steilen und teilweise schneebedeckten Berghang hinaufklettern, wechseln Shi und eine Kollegin die Batterien und tauschen die Datenkarten in ihrer Infrarot-Kamerafalle aus, mit der sie Videomaterial von allen Großkatzen aufnehmen, die in der Nacht vorbeikommen.
Eine der Frauen entdeckt eine Reihe von Fußabdrücken. Nachdem sie diese untersucht und vermessen haben, stellen sie fest, dass die Abdrücke zu einem Leoparden gehören. Das Team macht Fotos und trägt die Koordinaten in das Patrouillenprotokoll ein.
„Ich bin sehr stolz auf die Arbeit, die ich mache. Wir leben neben dem Wald und betrachten ihn als Begleiter… ich ermutige meine Familie, auf das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu achten und sich bewusst um die Wildtiere zu kümmern“, so Qui Zhi
Die lokale Bevölkerung sensibilisieren
Wenn die Frauen nicht gerade auf Patrouille sind, besuchen sie lokale Märkte und stehen in engem Kontakt mit den Gemeinden, in denen sie aufgewachsen sind. Die Frauen hören sich die Probleme der lokalen Bevölkerung an und versuchen sie für den Schutz der Wildtiere und Wälder zu sensibilisieren. Am Ende eines langen Tages freut sich das Team über die erzielten Erfolge – jede gefundene Schlingfalle oder entdeckte Tigerspur. Zum Abschluss gibt es noch ein springendes Selfie mit dem Fotografen.
Der WWF engagiert sich seit 1966 in mehr als 35 Projekten für den Schutz der Tiger. Wir setzen uns für den Erhalt von Tigerlebensräumen ein, für die Eindämmung von Wilderei, illegalem Holzeinschlag und illegalem Handel. Wollen Sie uns dabei helfen, den Tiger vor der Ausrottung zu bewahren und seine letzten freien Lebensräume zu schützen? Dann schließen Sie eine WWF-Patenschaft für den Tiger ab oder verschenken Sie eine.
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