Abbau umweltschädlicher Subventionen überfällig – Neue Privilegien sabotieren Klimaziele
Drei WWF-Projekte gewinnen UNESCO-Auszeichnung!

Wien, am 19. Juni 2007 – Im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zeichnet die UNESCO-Kommission heuer erstmals 17 österreichische Projekte aus, die den Nachhaltigkeitsgedanken im Bildungssystem am besten umsetzen. Der WWF hat bei der heutigen Preisverleihung in der Wiener Urania gleich dreifachen Grund zur Freude: Drei seiner Umweltbildungs-Initiativen wurden als offizielle Dekadenprojekte der UNO ausgewählt: „Wetland Values – Vom Wert der Wasserwelten“, „Schools for a Living Planet – Dem ökologischen Fußabdruck auf der Spur“ und „Kids for the Alps – Befreie deinen Fluss“ gehören zu den stolzen Gewinnern.
Endeckungsreise am Neusiedlersee
Viel Wissenswertes über Wasserwelten erfahren jährlich 150 bis 200 SchülerInnen zwischen zehn und 15 Jahren, wenn sie an den Projektwochen im Nationalpark Neusiedlersee teilnehmen. Am WWF-Seewinkelhof unweit der Langen Lacke können junge NaturforscherInnen auf Entdeckungsreisen der besonderen Art gehen: Insekten wie den „Ameisenlöwen“ mikroskopieren, den nächtlichen Bewohnern der Steppe auf der Spur sein und mit dem Kanu durch den Schilfwald gleiten: So spannend kann das Lernen über die Bedeutung von Feuchtgebieten – die „Wetland Values“ – sein. Barbara Tauscher, Leiterin des WWF Ökopädagogik-Teams: „Wir wollen den Kindern vor allem zeigen, dass Naturschutz, nachhaltige Entwicklung und soziale Aspekte eng verknüpft sind.“ Das Projekt zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Schulen mit dem WWF in Kontakt bleiben und weiter am Thema arbeiten. Die Projektwochen laufen seit 2001 – eine Fortsetzung über 2008 hinaus ist geplant.
Täglicher Konsum verändert die Umwelt
Die zweite Initiative, die die Jury als offizielles UN-Dekadenprojekt anerkannt hat, ist „Schools for a Living Planet“. Junge Menschen zwischen acht und zwölf Jahren verfolgen in der Unterrichts-Broschüre die Spur des ökologischen Fußabdrucks und lernen mit Hilfe von Vorträgen und Exkursionen, wie sich ihr eigenes alltägliches Konsumverhalten weltweit ökologisch und sozial auswirkt. Das Projekt wurde vom WWF in Kooperation mit der Lafarge Perlmooser GesmbH im Februar 2006 initiiert und läuft noch bis Juli 2007. In diesem Zeitraum haben sich über 10.000 SchülerInnen in 200 Schulklassen mit dem Thema beschäftigt. „Wir freuen uns, dass wir so viele Kinder für den Nachhaltigkeitsgedanken begeistern konnten!“, so Mag. Peter Orisich, Generaldirektor von Lafarge Perlmooser. „Als weltweit tätiges Unternehmen haben wir Verantwortung für eine intakte Umwelt zu übernehmen. Dazu gehört auch die Unterstützung von Bildungsmaßnahmen“. „Schools for a Living Planet“ soll 2008 weiter geführt werden.
Wasserdetektive in der eigenen Gemeinde
„Kids for the Alps – Befreie deinen Fluss“ heißt das dritte von der UNESCO-Kommission ausgezeichnete Umweltbildungsprojekt. Es läuft im Rahmen des WWF-Alpenprogramms bereits seit Juni 2004 in Österreich und drei weiteren europäischen Ländern. Bisher haben sich 800 Schülerinnen und Schüler beteiligt und mehr über Flusssysteme sowie den verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser gelernt. Sie haben erfahren, wie sich ihr persönliches Handeln auf Kläranlagen und Gewässer auswirkt. Und sie haben sich – vor allem – mit dem Fluss vor ihrer Haustüre beschäftigt und die Wasserfreundlichkeit ihrer Gemeinde unter die Lupe genommen. „Kinder, die über den Wert von intakten Flussökosystemen Bescheid wissen und selbst aktiv werden sind für die Zukunft unentbehrlich“, erklärt WWF-Projektleiterin Christine Radler. Das ambitionierte Projekt wird für die Altersgruppe der neun bis 14jährigen SchülerInnen angeboten. Eine Fortsetzung ist geplant.
Kontakt und Fotos: Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250
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