Geplantes Gesetzespaket der Landesregierung hebelt Naturschutz aus und begünstigt Konzerne – WWF fordert eine grundlegende Überarbeitung des Entwurfs
WWF präsentiert Weltneuheit: Erster nachhaltiger FSC-Rattanwald in Laos

Wien/Vientiane, Laos, 4. Oktober 2011 – Zum ersten Mal weltweit wurde Rattan mit dem strengen Waldschutzsiegel FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert. Der WWF und seine Partner leisteten Pionierarbeit und erreichten, dass 1.200 Hektar Wald in Laos nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden. Die durch das Projekt dauerhaft geschützten Rattanwälder befinden sich in der Provinz Bolikhamxay. „Die internationale Nachfrage nach FSC-Rattan ist groß, denn FSC ist ein Zertifikat, das ökologische Nachhaltigkeit garantiert“, so Sabine Gisch-Boie, Leiterin des Rattan-Programms beim WWF Österreich. Der WWF plant nun zusammen mit der laotischen Regierung die FSC-Zertifizierung auf weitere 24 Dörfer auf eine Landfläche in der Größe von 20.000 Hektar auszudehnen. Bis 2014 sollen 2.000 Tonnen Rattan nachhaltig geerntet werden.
Der WWF Österreich ist neben der Kofinanzierung durch die EU maßgeblich an diesem Projekt beteiligt, das die gesamte Produktionskette umfasst – von der Ernte über die Produktverarbeitung bis hin zum Export. „Gleichzeitig mit den Wäldern schützen wir die Artenvielfalt und sorgen dafür, dass die lokale Bevölkerung ein Einkommen hat“, so Gisch-Boie. Die Miteinbeziehung der lokalen Gemeinden spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle, denn durch die Rattanernte und Verarbeitung können Dorfbewohner ihr Einkommen um bis zu 30 Prozent steigern.

Weltweit gibt es über 600 Rattanarten, die zu den Palmengewächsen zählen. Rattan wird für die Herstellung von Möbeln und Körben genutzt. Die jungen Sprossen der Palmen dienen aber auch als
Nahrung für die lokale Bevölkerung. Leider werden die Rattan-Ressourcen an vielen Orten stark übernutzt, was zu einem Rückgang von vielen Rattan-Arten führte. Gerade in der Mekongregion existieren noch besonders artenreiche Wälder, die wir mit diesem Projekt schützen wollen. In den letzten zehn Jahren wurden in den Mekongländern über tausend neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt“, so WWF-Rattan-Manager Bouaphet Bounsourath.

Eine weitere wichtige Komponente innerhalb des Projekts ist, dass die klein- und mittelständischen Unternehmen an eine saubere und nachhaltige Verarbeitungsweise (Cleaner Production) herangeführt werden, indem in den Betrieben Material- und Energieverbrauch optimiert, sowie Abfälle und Wasserverschmutzung reduziert werden.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Folgende Fotos stehen gratis zum Download zur Verfügung und dürfen unter Nennung des Credits (im Dateinamen) verwendet werden:
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Umweltkontrollbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Politik unternimmt viel zu wenig für Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität – Renaturierung und Bodenschutz Gebot der Stunde für erfolgreiches und krisensicheres Österreich
Klimastreik am 10. Oktober 2025
Die Politik muss endlich handeln! Am 10. Oktober findet wieder der Klimastreik in Wien und Linz statt.
EU-Abstimmung: WWF kritisiert Veggie-Namensdebatte als Augenauswischerei
EU plant Namensverbot für pflanzliche Produkte wie “Burger”, “Schnitzel” oder “Würstel” – WWF fordert stattdessen wirksame Anreize für pflanzenbasierte Ernährung
Neue Studie: Wirtschaft geht bei Nachhaltigkeitsberichten voran – Politik bremst
Größte Unternehmen Österreichs setzen schon freiwillig auf europäische Standards für Nachhaltigkeitsberichte – WWF fordert Ende der EU-Deregulierungsagenda bei Green Deal Gesetzen
Hunderte Biber auf der Abschussliste – WWF fordert sofortigen Tötungs-Stopp
WWF-Auswertung: Derzeit bis zu 713 Tiere zum Abschuss freigegeben – Naturschutzorganisation startet Petition und fordert nachhaltige Lösungen statt Tötungs-Politik
Makrelen-Bestände vor dem Kollaps – WWF fordert Ende der Überfischung
Makrelen im Nordostatlantik dramatisch überfischt – WWF fordert strengere Fangquoten, um ökologische und wirtschaftliche Katastrophe zu verhindern
EU-Umweltbericht: WWF fordert mehr Naturschutz statt Deregulierung
Über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in keinem günstigen Zustand – WWF fordert Naturschutz-Offensive und Ende der Deregulierungsagenda bei Umwelt- und Naturschutzgesetzen
Lobautunnel: WWF kritisiert Bauankündigung als “milliardenschweren Irrweg”
Kilometerlanger Tunnel unter dem Nationalpark konterkariert Klima- und Umweltziele – WWF fordert Fokus auf öffentlichen Verkehr und flächensparende Raumplanung