Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Wo die Tamariske blüht

Presseaussendung
Innsbruck, 19. März 2015 – Am 17. und 18. März bewerteten Vertreter der EU-Kommission, Österreichischer Behörden, Wissenschaftler und NGOs in Wien den Ausweisungsstand von Natura 2000 in Österreich. Die Nachnominierungen Tirols konnten dort nicht berücksichtigt werden – das Bundesland hat bislang keine Gebiete nach Brüssel gemeldet. Dieses Versäumnis wird besonders beim Gletscherfluss Isel und seinen Zuflüssen deutlich: Bereits über ein Jahrzehnt dauert der Disput um die Unterschutzstellung an. „Der einzig ’positive Nebeneffekt’ dabei ist, dass es kaum eine europaweit bedrohte Pflanze gibt, die so gut untersucht und dokumentiert worden ist, wie die Deutsche Tamariske“, stellt Gebhard Tschavoll vom WWF fest. Nun legt der WWF eine Übersicht vor.
Die große Anzahl wissenschaftlicher Publikationen zur Tamariske im Abflussgebiet der Isel ist für Nicht-Eingeweihte mitunter verwirrend. Deshalb fasst der WWF nun in einer Übersicht alle aktuellen Verbreitungsnachweise und Studien zum Lebensraumtyp „Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica“, der Deutschen Tamariske, zusammen. In einer Karte wurden alle Nachweise dargestellt und auf dieser Grundlage die bislang sechs vorliegenden Natura 2000 – Ausweisungsvorschläge für die Isel damit verglichen.
Erst dieser Tage hat Tiroler Landesregierung zudem eine neue Studie der ETH Zürich veröffentlicht, die die WWF-Einschätzung zum Tamarisken-Vorkommen bestätigt: Bei den Standorten der Tamarisken an der Isel handelt es sich um die komplexesten und genetisch eigenständigsten im gesamten Alpenraum. „Die Landesregierung muss sich bei der Natura 2000 – Gebietsausweisung auf rein fachliche Gegebenheiten stützen, statt die energiewirtschaftlichen Eigeninteressen bestimmter Gemeinden und Energieversorger zu bedienen“, schlussfolgert Tschavoll vom WWF.
Die aktuelle Zusammenschau des WWF macht deutlich, dass die Tamariske entlang der Isel und ihrer Zubringerbäche durchgängig verbreitet ist. Dazu kommt, dass es sich bei den Pflanzen um sehr speziell an den Naturraum der Isel angepasste Bestände handelt. Für die von der EU-Kommission geforderte „Bewahrung eines günstigen Erhaltungszustandes“ ist es daher notwendig, das Gewässersystem der Isel als Einheit zu betrachten. Der WWF wird im Zuge der Verordnung der Isel zum Naturschutzgebiet eine entsprechende Stellungnahme einbringen.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken