Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Besserer Schutz für die Urwälder Mitteleuropas!

Presseaussendung WWF Österreich
Wien, 13. Oktober 2015 – Nur mehr ein Promille der Landfläche Europas ist heute noch von Urwäldern bedeckt. Die größten dieser ursprünglichen Waldflächen liegen in den rumänischen Karpaten und in der Ukraine und sind akut von Raubbau bedroht. Die Schönheiten dieser Waldwildnis und deren Bedrohungen werden morgen Mittwoch um 19 Uhr im neuen Bildband „Unser Urwald. Die letzten wilden Wälder im Herzen Europas“ (Brandstätter Verlag) in der Wiener Hauptbücherei präsentiert. Mit dem Buch schlägt der Autor und Fotograf Matthias Schickhofer zusammen mit dem WWF Alarm zur Rettung der letzten Urwälder.
In Mitteleuropa existieren nur noch rund 170.000 Hektar an wissenschaftlich belegten Urwaldflächen – das entspricht etwa der vierfachen Fläche Wiens. Diese Paradiese für die Artenvielfalt und Kohlenstoffsenken gegen den Klimawandel haben sich allein in Rumänien in den letzten zehn Jahren halbiert. Korruption, Gier und kriminelle Netzwerke machten auch vor Nationalparks und Natura 2000 – Gebieten nicht Halt. In etlichen Schutzgebieten Rumäniens werden Urwälder noch immer zerstört.
Neben den vergleichsweise winzigen Urwaldresten befinden sich in Teilen Mitteleuropas noch ausgedehnte Naturwälder. Eine nachhaltige Forstwirtschaft muss auch die ökologische Säule, also Artenvielfalt und Klimaschutz, einschließen. „Es braucht mehr Naturwaldreservate und strengere Schutzbestimmungen für seltene Wald-Lebensräume im Rahmen des Natura 2000-Programms“, so WWF-Naturschutzexperte Bernhard Kohler.
„Die knapp 200 Naturwaldreservate Österreichs müssen langfristig abgesichert und erweitert werden“, betont Buchautor Matthias Schickhofer. In seinem neuen Bildband legt er eine umfassende Fotodokumentation über die letzten Ur- und Naturwaldgebiete Mitteleuropas vor. Er präsentiert dabei Orte ganz in unserer Nähe, die viele Menschen hier gar nicht mehr vermuten. Mit dem Buch will er die Ur- und Naturwälder Mitteleuropas stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Auch die heimischen Naturwälder sind bedroht. WWF und Schickhofer appellieren an Umweltminister Rupprechter die nötigen Mittel für das Naturwaldreservate-Programm aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung zu stellen, bevor wertvolle Naturparadiese für immer verloren gehen.
Rückfragehinweis:
Matthias Schickhofer, Buchautor, Tel.: + 43 699 11297184,
E-Mail: matthias.schickhofer@supportingchange.org
Bernhard Kohler, WWF-Naturschutzexperte, Tel. + 43 1 488 17-281,
E-Mail: bernhard.kohler@wwf.at
Termine: Buchpräsentationen in der Hauptbücherei Wien und bei Thalia
Hauptbücherei Wien, 14. Oktober 2015:
Öffentliche Erst-Präsentation des Buches „Unser Urwald“.
Beginn: 19 Uhr.
Adresse: Urban Loritz-Platz 2a, 1070 Wien (U6 Burggasse-Stadthalle).
Programm-Ablauf:
Multimedia-Präsentation von Matthias Schickhofer, anschließend Diskussion mit dem Autor und Bernhard Kohler (WWF Österreich).
Moderation: Sonja Bettel (Wissenschaftsjournalistin).
Eintritt frei.
Thalia / W3, 27. Oktober 2015:
Multimedia-Präsentation „Unser Urwald“ von Matthias Schickhofer.
Beginn: 19 Uhr.
Adresse: Landstraßer Hauptstraße 2a/2b, 1030 Wien.
Eintritt frei.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.