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Fotostrecke: Wie der WWF den Wal schützt

Wale sind Riesen der Ozeane, die in in allen Weltmeeren heimisch sind. Doch das war nicht immer so: Eigentlich stammen Wale von Huftieren ab und eroberten sich erst im Laufe der Evolution das Meer als Lebensraum. Die Nasenlöcher wurden zu den charakteristischen Blaslöchern, der Körper veränderte seine Form und es entwickelten sich die Flossen am Schwanz und Rücken. Doch eines können sie nach wie vor nicht: unter Wasser atmen.

Wale sind faszinierende Tiere – doch viele Walarten sind leider in ihrem Bestand bedroht. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Wale leiden unter verschmutzten Meeren und den sich veränderten Lebensräumen. Außerdem werden sie immer wieder von Schiffen überfahren oder verstricken sich in Fischernetzen. Der WWF arbeitet weltweit an vielen Projekten, um Wale zu schützen und zu erforschen. Wir stellen dir einige Projekte und Themen vor, die für den Walschutz besonders wichtig sind!

1. Änderung der Schiffsrouten

Der Pottwal (im Bild) ist der am besten und tiefsten tauchende Meeressäuger der Welt. Bis zu 90 Minuten lang kann er seinen Atem anhalten. Besonders wohl scheint er sich im Hellenischen Graben zu fühlen: Es ist das einzige Gebiet im östlichen Mittelmeer, in dem Pottwalweibchen nachweislich fressen, gebären und säugen. Doch auch stark befahrene Schiffsrouten führen durch das Gebiet. Leider ist dadurch das Risiko hoch, dass es zu Kollisionen kommt, denn Wale können oft nicht rechtzeitig ausweichen. Die Tiere können dadurch verletzt oder getötet werden.

Dabei verringern schon kleine Änderungen der Schifffahrtsrouten das Risiko von Kollisionen erheblich. Der WWF setzt sich deshalb vehement für die Routenänderungen ein. Bis 2025 sollen sich mindestens 50 % der Schifffahrtsunternehmen und Gewerkschaften dazu verpflichten, Maßnahmen für weniger Kollisionen im Hellenischen Graben zu ergreifen. Und es gibt bereits Erfolge: Griechenland warnt Seeleute mit einem neuen System, wenn sie ein Walgebiet durchqueren. Dieses System ist das Ergebnis langfristiger gemeinsamer Bemühungen des WWF Griechenland und anderer NGOs und Einrichtungen. Außerdem hat eine große Reedereigruppe bereits die Schiffsroute geändert, damit sie nicht das Walgebiet kreuzt.

2. Whale Watching

Grönlandwale (im Bild) können bis zu 18 Meter lang werden und schwimmen in arktischen Meeren. Wenn sich das Meereis immer weiter zurückzieht oder wieder ausbreitet, wandern die Wale nach Süden bzw. Norden. Doch mit der Erwärmung der arktischen Gewässer halten sich nun Grönlandwale und andere Walarten immer nördlicher auf – in Teilen des Ozeans, in denen diese Arten bisher nicht zu finden waren. Um zu verstehen, wie sich das auf die Wale auswirkt, ist es wichtig, mehr über diese Wanderungen in den Norden zu erfahren.

Deshalb hat der WWF die Wanderungen der Wale begleitet. Durch das Verständnis der „Blauen Korridore“ in der Arktis können wir daran arbeiten, Bedrohungen zu verringern und konkrete Lösungen zu erarbeiten, die man Regierungen und der Industrie anbieten kann. Dazu gehört herauszufinden, wo die zukünftigen Lebensräume für Wale entstehen werden und wie wir sie für die Wanderungen verbinden können. Die Beobachtung von Grönlandwalen und anderen Walarten in der Arktis trägt dazu bei, noch fehlende Informationen zu bekommen. Auch du kannst die Wanderungen online nachverfolgen.

3. Pelagos-Schutzgebiet

Das Pelagos-Schutzgebiet ist mit 87.500 Quadratkilometern das größte Schutzgebiet im Mittelmeerraum. Unfassbare 8.500 makroskopische Arten (also Arten, die man mit dem bloßen Auge erkennen kann) beherbergt es. Der WWF war Pate, als das Schutzgebiet 1999 zwischen Sardinien und den Küsten Frankreichs, Monacos und Italiens für den Schutz von Walen und Delfinen eingerichtet wurde. Noch heute ist der WWF an der Entwicklung und Verwaltung beteiligt.

Zwölf Arten von Walen (dazu gehören auch die Delfine) kommen im Pelagos-Schutzgebiet vor. Davon sind der Pottwal und der Gemeine Delfin auf der Roten Liste der IUCN als im Mittelmeer „vom Aussterben bedroht“ geführt. Der Finnwal (im Bild) und die Delfinarten Großer Tümmler und Streifendelfin gelten als gefährdet. Im Pelagos-Schutzgebiet werden sie so gut wie möglich vor schädlichen Einflüssen bewahrt und Forscher*innen können die Tiere beobachten.

4. Kampf gegen verschmutzte Meere

Ausgeflossenes Öl, herumtreibende Geisternetze oder weggeworfener Müll: Die Ozeane werden immer schmutziger. Als der WWF 2019 Proben aus dem Fettgewebe von drei Walarten aus dem Pelagos-Schutzgebiet entnahm, war das Ergebnis schockierend: Pro Kilogramm wurden mehr als 500 Mikrogramm DEHP gefunden. DEHP ist eine der giftigsten Phthalat-Verbindungen, von der schon 300 Mikrogramm als hohe Belastung gelten.

Der WWF kämpft seit vielen Jahren gegen die Verschmutzung der Meere an. Im Mittelmeer analysieren Wissenschaftler*innen Plastikspuren, die sie in Proben von Walen finden, um die Belastung besser zu verstehen. Der WWF setzt sich auch dafür ein, dass Regierungen und die Industrie bessere Abfallsysteme entwickeln und rechtsverbindliche Ziele zur Vermeidung von Plastikmüll festlegen. Außerdem organisiert beispielsweise der WWF Deutschland Bergungsaktionen, bei denen Geisternetze aus der Ostsee entfernt werden.

Möchtest auch du dabei helfen, die Wale zu schützen? Hier kannst du Patin bzw. Pate werden und uns beim Walschutz unterstützen!

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