WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
Bedrohte Fische in Österreichs erstem Fischsupermarkt
Wien, 7. November 2007 – Fast 80 Prozent der weltweiten Fischbestände sind bereits überfischt oder bis an ihre Grenzen ausgebeutet. Zu den am stärksten bedrohten Arten zählen beispielsweise Haie, Kabeljau, und Roter Tunfisch. Aktuellen Grund zur Sorge bietet deshalb die am Freitag stattfindende Eröffnung des ersten österreichischen Fischsupermarktes in der Sagedergasse in Wien-Meidling: Im Sortiment dieses Marktes finden sich vom Aussterben bedrohte Fischarten wie Schwertfische und Rochen. Der WWF ruft die Betreiber auf, ihr Sortiment zu überdenken und appelliert an alle KonsumentInnen, den Verkauf gefährdeter Tiere nicht zu unterstützen. "Wenn die Menschheit so weiter macht, werden die globalen Fischbestände bis Mitte des Jahrhunderts komplett zusammenbrechen", so WWF-Fischereiexperte Georg Scattolin.
Um beim Einkauf sicher gehen zu können, hat der WWF einen handlichen „Fischführer“ entwickelt. Der WWF-Fischführer gibt mittels Ampelfarben Aufschluss darüber, welche Fische bedenkenlos gekauft werden können. Hier können Sie den Fischführer downloaden:
WWF-Fischratgeber: Für nachhaltigen Fischeinkauf
Oder möchten Sie sich den Fischführer als Folder zusenden lassen:
Helfen Sie jetzt mit und unterstützen Sie uns bei diesem Projekt:
Der Weltfischerei-Report der Welternährungsorganisation FAO und der Vereinten Nationen kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Jedes Jahr werden 86 Millionen Tonnen Fisch aus den Meeren gefangen. Viele Fischarten, vor allem auch manche der beliebtesten Speisefische, sind durch Übernutzung bedroht oder werden mit Methoden gefangen, die die Meeresumwelt zerstören.
Österreich als Binnenland sollte im Bereich des Fischkonsums mit gutem Beispiel vorangehen. Und tatsächlich haben namhafte österreichische Unternehmen ihre Verantwortung erkannt und gefährdete Fischarten, wie Hai und Rochen, aus ihrem Sortiment gestrichen.
Die Sortimentslisten und die Homepage des in den nächsten Tagen eröffnenden Eurofisch-Supermarktes zeigen jedoch leider ein anderes Bild. Hier werden bedrohte Fischarten angeboten, die verantwortungsvolle KonsumentInnen keinesfalls kaufen sollten: Hai-, Rochen- und Tunfisch-Arten stehen auf der „Roten Liste“ der Weltnaturschutz-Behörde IUCN.
„In den Weltmeeren bahnt sich eine Umweltkatastrophe von gigantischem Ausmaß an, und kaum einer nimmt Notiz davon: Die Haie sterben aus“, so Helmut Wipplinger von Sharkproject. „Haie waren schon vor den Dinosauriern da, doch der kommerziellen Befischung in diesem dramatischen Ausmaß sind sie einfach nicht gewachsen. Das Verschwinden der Haie würde die marinen Nahrungsketten durcheinander bringen und zu extremen Veränderungen der Ozeane führen“, so Wipplinger weiter.
KonsumentInnen sind hier also gefordert. Sie können einen großen Beitrag zu nachhaltigem Fischkonsum leisten, wenn sie bedrohte Fischarten meiden, sich für heimischen Biofisch entscheiden oder beim Einkauf von Meeresfisch auf das blaue MSC-Siegel achten. Dieses Siegel des "Marine Stewardship Council" (MSC) – das auf Initiative des WWF gegründet wurde – garantiert, dass der Fisch aus nachhaltiger Fischerei stammt und diese Fischbestände nicht gefährdet sind.
Weitere Informationen:
Mag. Georg Scattolin, WWF-Fischexperte, Tel. 01-488 17-265
Mag. Elke Mühlbachler, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01-48817-210
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schlechtes Zwischenzeugnis für Österreichs Renaturierungsplan
Europaweite Analyse durch mehrere Umweltverbände: Österreich landet in der Kategorie der Länder mit geringen Fortschritten – Mehr Ambition und Budgetsicherheit für Renaturierung gefordert
Good News: Spektakuläres Comeback von Tiger Gamma in Thailand
Erfreuliche Wendung in Thailand: Der verschollen geglaubte Tiger Gamma ist wieder aufgetaucht. Seine Reise durch neu geschaffene Wildtierkorridore zeigt eindrucksvoll, wie Tiger-Schutz wirkt.
Silvester: Stressnacht für Tiere und Umwelt – WWF fordert Verbot von Böller-Verkauf
Leid für Wild- und Haustiere, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren durch Feuerwerkskörper – WWF fordert Verkaufsstopp
Neuer Biodiversitätsbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Wissenschaft warnt vor Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise für Österreich und schlägt Lösungen vor – WWF für rasche Umsetzung „natürlicher Schutzmaßnahmen”
WWF-Erfolg: Kameras filmen Tiger in Myanmar
In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos













