In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
Der WWF macht den Mythen-Check zum Fischotter
Wien, 10. März 2017. Ist der Fischotter tatsächlich ein blutrünstiger Fischmörder, der die Fischbestände dezimiert und sogar ausrottet? Die Umweltorganisation WWF räumt mit Vorurteilen und rudimentärem Wissen rund um den Fischotter auf und macht den Mythen-Check.
Mythos 1: Fischotter vermehren sich rasant und müssen durch Eingriffe reguliert werden
Das Gegenteil ist der Fall. Die Reproduktionsrate des Fischotters ist gering: Junge Fischotter werden von ihrer Mutter ungewöhnlich lange, nämlich mindestens ein Jahr, betreut. Von diesen erreichen nur etwa 50 Prozent das Erwachsenenalter. In ihrem Leben bekommt ein Otterweibchen durchschnittlich zweimal Junge. Daraus ergibt sich ein sehr langsames Wachstum der Fischotterbestände. Durch ihre territoriale Lebensweise reguliert sich der Fischotter-Bestand ohne Zutun des Menschen durch das Angebot an Lebensraum und Nahrung. Abschüsse durch den Menschen wären kontraproduktiv. Es braucht andere Lösungen für die Konflikte mit Fischern und Teichwirten. Hier geht es zur Petition des WWF: www.wwf.at/fischotter-petition
Mythos 2: Fischotter fressen Flüsse und Bäche leer.
Österreichs Flüsse und Bäche sind auf Grund von Wasserkraftwerken und Verbauungen in einem schlechten ökologischen Zustand und nur noch selten natürlich oder naturnah. Die Fließgewässer sind als Lebensraum für Fische und andere dort heimische Arten immer weniger geeignet. Es fehlen den Fischen geeignete Plätze zum Laichen und Deckung vor ihren Fressfeinden. Der Besatz mit nicht angepassten Zuchtfischen bedeutet für den Fischotter leichte Beute.
Mythos 3: Fischotter rotten Amphibien, Krebse und Muscheln aus.
Der Fischotter ernährt sich größtenteils von Fisch, doch auch Amphibien, Krebse und Muscheln gehören zum Beutespektrum des Fischotters. Der Zusammenbruch von Amphibienbeständen in den letzten Jahrzehnten ist eine Folge von flächendeckend vorgenommenen Trockenlegungen von Feuchtgebieten sowie Verbauungsmaßnahmen an Gewässern. Heimische Krebsbestände hingegen leiden vor allem an der Krebspest, die durch den Besatz mit amerikanischen Krebsen in heimische Gewässer eingeschleppt wurde. Flussperlmuscheln wiederum leiden unter der schlechten Gewässerqualität.
Mythos 4: Fischotter wurden ausgesetzt.
Es hat zu keinem Zeitpunkt eine Wiederansiedlung oder einen Besatz des Fischotters in Österreich gegeben. Die Wiederausbreitung des Fischotters in Teilen Österreichs erfolgte ausschließlich auf natürlichem Weg, ausgehend von einigen wenigen überlebenden Tieren in den 1980er Jahren in Österreich und in angrenzenden Gebieten unserer Nachbarstaaten.
Weitere Informationen:
Gerhard Auer, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder 0676-83488231, E-Mail: gerhard.auer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen













