In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
Gefährdete Wildnis – Jugendliche erfahren Natur hautnah
Presseaussendung
Wien/Tirol, 7. Juni 2016 – Vergangenes Wochenende machten sich 18 Jugendliche des WWF-Jugendnetzwerkes Generation Earth auf, um Österreichs einzigartige Wildnis zu erkunden. In insgesamt vier Tagen gingen sie auf Spurensuche der wilden Landschaften, der unverbauten Gipfel und naturnahen Wälder und Schluchten des Eppzirlertales in Tirol. Fachkundige ExpertInnen des WWF und des Naturpark Karwendel zeigten auf, wie es um Wildnis in Österreich steht und welche Maßnahmen es braucht, um diese sensiblen Ökosysteme zu schützen. Auch die Jugendlichen selbst hielten eigene „peer-to-peer“ Workshops ab: Sie lernten in Fotoworkshops, ihre besonderen Momente im Rahmen der Fotochallenge „Wilderness in Focus“ optimal festzuhalten. Die besten Werke werden in den Sommermonaten Juli und August im Naturparkhaus Hinterriss im Karwendel ausgestellt.
Auf den Spuren der Wildnis – so könnte man die Exkursion der 18 Generation Earth Mitglieder vergangenes Wochenende beschreiben. Auf der Tagesordnung standen Wanderungen und Erkundungen im Naturpark Karwendel. So konnten sich die Jugendlichen ein eigenes Bild von natürlichen Wäldern, Schluchten und Gipfeln machen und die Natur hautnah erleben. „Es ist beeindruckend, was für schöne Fleckchen Erde es in Österreich gibt. Um diese auch langfristig erhalten zu können ist es wichtig, gerade bei Leuten unserer Generation, ein Bewusstsein für die Umwelt zu schaffen und verständlich zu machen, dass Naturschutz unverzichtbar ist,“ meint die 20-jährige Nina Wagner, Generation Earth Mitglied.
Was braucht die heimische Wildnis?
Das theoretische Wissen zur aktuellen Situation und den Herausforderungen der österreichischen Wildnisgebiete bekamen die Mitglieder von Generation Earth von den WildnisexpertInnen des WWF und MitarbeiterInnen des Naturpark Karwendel nähergebracht. Michael Zika, Wildnisexperte des WWF, dazu: „Das Karwendel ist ein wahrer Biodiversitätshotspot und einer der wildesten Orte Österreichs. Hier gibt es noch große infrastrukturfreie Räume, wo die Natur noch Natur sein darf oder wo sie mit geeigneten Renaturierungsmaßnahmen wieder hergestellt werden kann. Damit sie langfristig erhalten bleibt, bedarf es einem Zusammenspiel aus vielerlei Dingen. Neben verstärktem Schutz und Vernetzung von natürlichen Wäldern, dem Erhalt und der Förderung von wilden Landschaften, aber auch umfassenden Managementplänen für Almen und Touristenlenkung ist die Bewusstseinsbildung für die Bedürfnisse und den Wert der Natur unabdingbar.“
Mit der Wildnis in Einklang
Ergänzt wurde die viertägige Exkursion durch Survival- und Fotoworkshops, die die Action Leader der Jugendgruppe organisierten und durchführten. Bei ersterem lernten die Generation Earth Mitglieder, wie man mit einfachen Hilfsmitteln mit der Wildnis in Einklang lebt. Dank der Fotoworkshops konnten sie ihre Erlebnisse und Eindrücke dann auch bildlich festhalten. „Ich bin noch ein ziemlicher Laie, was Fotografie angeht. In den Workshops habe ich gelernt, wie ich mit einer Kamera umgehen kann und worauf ich zu achten habe. Es war toll, das Gelernte auch gleich umzusetzen und zu sehen, was die anderen TeilnehmerInnen fotografiert haben. Bei dem Survivalworkshop lernten wir alles über das Schleichen und Feuer machen. Beim Schleichen muss man sich nämlich sehr konzentrieren, damit man den Fuß richtig aufsetzt und nur ja kein Geräusch macht. Es war lustig, beim Feuer machen mit dem Bow-Drill zu arbeiten, so wie es früher gemacht wurde. Das siehtt viel leichter aus, als es ist,“ erzählt Nina Wagner von ihren Erlebnissen.
Die Fotos, die im Rahmen des Wochenendes entstanden, können in den Sommermonaten Juli und August im Naturparkhaus Hinterriss im Karwendel bestaunt werden.
Der Naturpark Karwendel
Der 727 km² große Naturpark Karwendel in den Tiroler Bergen ist ein einzigartiges Wildnisgebiet und ein wahrer Biodiversitäts-Hotspot. 1.305 heimische Pflanzenarten kommen dort vor. Das Karwendel ist Heimat von 3.035 Tierarten, darunter stark bedrohten Tieren wie Steinadler, Sperlingskauz oder Birk- und Auerhuhn. Angesichts des Wasserreichtums stellt das Gebiet auch eines der bedeutendsten Wasserreservoires Europas dar.
Das Action Leader Training
Im September 2016 startet der sechste Action-Leader Trainingsjahrgang des Jugendnetzwerkes Generation Earth. Er richtet sich junge Leute zwischen 15 und 25 Jahren, die sich für Themen wie fairen Konsum und einen nachhaltigen Lebensstil interessieren. Das partizipative Trainingskonzept erlaubt es den TeilnehmerInnen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten gemäß ihren Interessen zu erweitern und im Laufe des Jahres auch eigene Umweltprojekte umzusetzen. Mehr Infos dazu finden Sie unter: www.wwf.at/generationearth
Das Workshop-Wochenende „Wilderness in Focus“ wurde vom Land Tirol gefördert.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: +43 (0)1 48817-216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
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