Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
Klimaallianz Österreich: Erfolgsfaktoren für den Weltklimavertrag

Wien, 4. Dezember 2009 – Anlässlich des Starts der UN-Weltklimakonferenz in Kopenhagen definiert die Allianz für Klimagerechtigkeit die entscheidenden Erfolgsfaktoren für einen Abschluss eines rechtsverbindlichen und fairen Klimaabkommens. Vor allem muss dieses Abkommen darauf abzielen, die globale Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius im Vergleich mit vorindustriellen Zeiten zu limitieren. Industrienationen inklusive Österreich müssen dafür ihre Treibhausgasemissionen um mindestens 40 Prozent bis 2020 basierend auf den Werten von 1990 reduzieren und den Entwicklungsländern Finanzmittel für Klimaschutz-, Katastrophenvorsorge- und Klimawandel-anpassungsmaßnahmen zur Verfügung stellen. Die Allianz für Klimagerechtigkeit fordert Österreich dazu auf sich für ein entsprechend ambitioniertes Klimaabkommen in Kopenhagen einzusetzen, indem es seiner vollen Verantwortung gerecht wird, sowohl was die Treibhausgasreduktionen als auch die Unterstützung für die Entwicklungsländer betrifft.
Um das Überleben von Millionen von Menschen und der Ökosysteme zu sichern, muss in Kopenhagen ein rechtlich verbindlicher und gerechter Weltklimavertrag beschlossen werden, mit dem die globalen Treibhausgasemissionen aller Nationen zusammengerechnet bis 2050 um 80 Prozent reduziert werden. Beim G8-Gipfel im italienischen L’Aquila wurde diese Formel beschlossen. Die reichen Industrienationen sind für knapp 80 Prozent der bisherigen CO2-Emissionen verantwortlich und müssen daher nach dem Verursacherprinzip eine besondere Verantwortung auch für ihre historischen Emissionen übernehmen. Neben den Beiträgen der Industrieländer zur Treibhausgasreduktion sind Finanzhilfen für die besonders betroffenen Menschen in Entwicklungsländern die wichtigste Komponente erfolgreicher Kopenhagen-Verhandlungen. Basierend auf UN-Berechnungen müssen die Industrienationen 110 Milliarden Euro pro Jahr an öffentlichen Geldern für Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen sowie für Katastrophenvorsorge zur Verfügung stellen.
Von Österreich fordert die Allianz Klimagerechtigkeit dringend ein, endlich seine „Hausaufgaben“ zu machen, um sicherzustellen, dass die UN-Klimaziele tatsächlich erreicht werden. Es ist völlig inakzeptabel, dass Österreich als einziges EU-Mitgliedsland die Kyoto-Ziele nicht erreicht. Wir fordern daher die Bundesregierung auf, innenpolitisch bindende Klimaschutzvorgaben in Form eines Klimaschutzgesetzes zu beschließen und Mittel für die notwendige Anpassung und Vermeidung sowie für Katastrophenhilfe und -vorsorge in Entwicklungsländern zu budgetieren. Alle Mittel im Zusammenhang mit Klimaschutz sind zusätzlich zu den bestehenden Verpflichtungen der Entwicklungszusammenarbeit zu leisten. Die Allianz Klimagerechtigkeit fordert die Hauptverantwortlichen für Österreichs Klimapolitik – Bundeskanzler Werner Faymann, Finanzminister Josef Pröll, Umweltminister Niki Berlakovich und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner – mit Nachdruck auf, Österreichs Verantwortung wahrzunehmen und entsprechend zu handeln.
Die Allianz Klimagerechtigkeit ist ein Zusammenschluss der Organisationen: AG Globale Verantwortung, Arche Noah, ARGE Weltläden , Ärzte und Ärztinnen für eine gesunde Umwelt, Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar, CARE Österreich, “die umweltberatung”, GLOBAL 2000, Greenpeace Österreich, HORIZONT3000, Kirchliche Umweltarbeit Österreich, Klimabündnis Österreich, Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO), Naturfreunde International, Respect, World Wide Fund for Nature Österreich (WWF), ÖKOBÜRO, Ökosoziales Forum, Österreichisches Rotes Kreuz, ÖIE Kärnten, Bündnis Eine Welt und Südwind.
Auf www.klima-allianz.at werden die Organisationen täglich über die Vielfalt ihrer Arbeitsbereiche und die aktuellen Entwicklungen in Kopenhagen berichten.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Leiter Medien WWF, Tel. 01-48817-231, www.klimaallianz.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.
WWF-Erfolg: Rekord bei Störchen, Jubiläum bei Konik-Pferden
Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf