Geplantes Gesetzespaket der Landesregierung hebelt Naturschutz aus und begünstigt Konzerne – WWF fordert eine grundlegende Überarbeitung des Entwurfs
Klimagipfel in Durban führt zu 4-Grad-plus-Welt

Durban, Freitag, 9. Dezember 2011 – Der WWF kritisiert, dass der Prozess der Verhandlungen in den letzten 17 Jahren viel zu langsam ging, egal wie die Entscheidungen heute Nacht ausfallen werden. Die Umweltorganisation sieht derzeit keine Ambitionen der Regierungen die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Die Szenarien deuten eher darauf hin, dass wir auf eine Welt zusteuern, die um vier Grad heißer sein wird als heute. Das bedeutet eine instabile Zukunft für die Ernährung und die Wasserversorgung der Menschheit und den gesamten Planeten, so der WWF. „Den Vertretern der Regierungen ist noch immer nicht bewusst warum sie nach Durban gekommen sind. Sie sind hier um die Katastrophen des Klimawandels zu verhindern“, sagte Samantha Smith, die Leiterin der globalen Initiative für Klima und Energie des WWF, heute Nachmittag.
Auf der letzten Klimakonferenz COP 16 in Cancun haben die Regierungen sich darauf geeinigt, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. „Die Regierungen, die in den letzten zwei Wochen hier verhandelt haben, verdienen keinen Applaus. Der Klimawandel ist in Durban einer Lösung nicht näher gekommen und die Regierungen sind dafür verantwortlich“, so Smith. Die Folgen des Klimawandels sind bereits für Hunderte Millionen Menschen weltweit spürbar. Allein 2010 gab es 14 Naturkatastrophen mit Kosten über einer Milliarde US-Dollar, die mit dem veränderten Wetter zu tun haben. Am Horn von Afrika herrscht die schlimmste Dürre seit 60 Jahren. Ohne Einigung beim Waldschutz sind im kommenden Jahr 2012 wieder 130.000 Quadratkilometer Wald den Kettensägen ausgeliefert.
Der WWF weist darauf hin, dass in Durban nur noch einige wenige Stunden Zeit bleibt um zu einer Einigung zu kommen. Die Umweltorganisation ruft die Vertreter der Staaten auf, ein Zeichen zu setzen und einen Fahrplan bis 2015 für ein rechtlich verbindliches Abkommen zu vereinbaren. „Alles andere wäre nicht akzeptabel“, so Smith.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. +43-676-83488231 (vor Ort in Durban)
EMail: franko.petri@wwf.at
Blog aus Durban auf www.wwf.at
Skype: frankopetri
Facebook: www.facebook.com/WWFOesterreich
Twitter: www.twitter.com/wwfaustria #wwf, #wwf_media
Youtube: www.youtube.com/wwfaut
Weitere Informationen auf www.panda.org/cop17
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Umweltkontrollbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Politik unternimmt viel zu wenig für Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität – Renaturierung und Bodenschutz Gebot der Stunde für erfolgreiches und krisensicheres Österreich
Klimastreik am 10. Oktober 2025
Die Politik muss endlich handeln! Am 10. Oktober findet wieder der Klimastreik in Wien und Linz statt.
EU-Abstimmung: WWF kritisiert Veggie-Namensdebatte als Augenauswischerei
EU plant Namensverbot für pflanzliche Produkte wie “Burger”, “Schnitzel” oder “Würstel” – WWF fordert stattdessen wirksame Anreize für pflanzenbasierte Ernährung
Neue Studie: Wirtschaft geht bei Nachhaltigkeitsberichten voran – Politik bremst
Größte Unternehmen Österreichs setzen schon freiwillig auf europäische Standards für Nachhaltigkeitsberichte – WWF fordert Ende der EU-Deregulierungsagenda bei Green Deal Gesetzen
Hunderte Biber auf der Abschussliste – WWF fordert sofortigen Tötungs-Stopp
WWF-Auswertung: Derzeit bis zu 713 Tiere zum Abschuss freigegeben – Naturschutzorganisation startet Petition und fordert nachhaltige Lösungen statt Tötungs-Politik
Makrelen-Bestände vor dem Kollaps – WWF fordert Ende der Überfischung
Makrelen im Nordostatlantik dramatisch überfischt – WWF fordert strengere Fangquoten, um ökologische und wirtschaftliche Katastrophe zu verhindern
EU-Umweltbericht: WWF fordert mehr Naturschutz statt Deregulierung
Über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in keinem günstigen Zustand – WWF fordert Naturschutz-Offensive und Ende der Deregulierungsagenda bei Umwelt- und Naturschutzgesetzen
Lobautunnel: WWF kritisiert Bauankündigung als “milliardenschweren Irrweg”
Kilometerlanger Tunnel unter dem Nationalpark konterkariert Klima- und Umweltziele – WWF fordert Fokus auf öffentlichen Verkehr und flächensparende Raumplanung