Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
Klimakonferenz in Durban: Forderungen des WWF

Wien/Durban, Freitag, 25. November 2011 – Der WWF fordert für die 17. Runde der UN-Klimakonferenz in Durban (COP 17) die Staats- und Regierungschefs der Welt auf verbindliche Ziele bei der Reduktion von Treibhausgasen zu vereinbaren und das Kyoto-Protokoll ab 2013 um weitere fünf Jahre zu verlängern. Außerdem soll der Grüne Klimafonds bis 2012 eingerichtet werden. Bis 2020 soll er mit jährlichen 100 Milliarden US-Dollar gespeist werden. Weitere Forderungen des WWF richten sich auf den Stopp der Entwaldung bis 2020 sowie auf wirksame Maßnahmen zur Anpassung der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels. „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur globalen Erwärmung und die Lösungen zur Stabilisierung des Weltklimas liegen längst am Verhandlungstisch. „Wenn es in Durban nicht gelingt zu verbindlichen globalen Klimaschutzzielen zu kommen steuert die Menschheit unaufhaltsam auf die Klimakatastrophe zu“, warnt WWF-Sprecher Franko Petri. Auch Österreich kann hier als reiches Industrieland eine wichtige Rolle in Durban spielen, so der WWF.
Entwaldungsstopp: Der WWF fordert, dass der Spitzenwert der globalen Emissionen spätestens 2015 erreicht sein muss. Bis 2050 muss der Ausstoß von schädlichen Klimagasen um mindestens 80 Prozent reduziert werden um den durchschnittlichen Temperaturanstieg unter 1,5 Grad zu halten. Schlupflöcher und die Gigatonnenlücke müssen geschlossen werden. Dies kann nach Ansicht des WWF derzeit nur erreicht werden, wenn die Verpflichtungsperiode des Kyoto-Abkommens um weitere fünf Jahre bis 2017 verlängert wird. Für eine dritte Verlängerung des Abkommens bis 2022 müssen auch die in Cancún vereinbarten neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Klimaforschung einfließen.
Grüner Klimafonds: Der WWF fordert, dass der Grüne Klimafonds bis 2012 als Institution etabliert wird und die Staaten ihre Finanzierungszusagen halten. Zwischen 2013 soll er anfangs mit 10 Milliarden, bis 2020 mit 100 Milliarden US-Dollar jährlich aufgestockt werden. Als Finanzierungsquellen setzt sich der WWF neben einer globalen Finanztransaktionssteuer auch für eine Bepreisung der Flug- und Schifffahrtsemissionen ein. Die Subventionierung der Öl- und Gasindustrie von derzeit 400 Milliarden Euro muss in Richtung erneuerbare Energien umgelenkt werden.

Waldschutz: Jährlich gehen 13 Millionen Hektar Wald verloren. Die Emissionen aus dem Waldverlust machen 15 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Der WWF setzt sich für klare Ziele beim Waldschutz ein. Bis 2020 soll de facto ein Entwaldungsstopp erreicht werden. Eine klare Vision und messbare Ziele müssen formuliert, die Finanzierung des REDD+-Instruments gesichert werden.
Rolle Österreichs: Der WWF ruft Bundesminister Nikolaus Berlakovich auf in Durban internationale Umwelt- und Sozialstandards für REDD+ einzufordern. Die Rechte indigener Völker und lokalen Gemeinden müssen gewahrt sein. Als Waldland kann Österreich zudem wertvolles Know-how (Waldinventur, Methodik, Monitoring) einbringen. Österreich muss gleichzeitig Emissionen im Inland reduzieren und einen verstärkten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen in der EU leisten. Bis 2050 ist eine Reduktion des Treibhausgasausstoßes um 95 Prozent gegenüber 1990 notwendig. Österreich sollte sich zum Ziel setzen bis 2050 weitgehend CO2-neutral zu sein und dieses verfassungsrechtlich verankern.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder E-Mail: franko.petri@wwf.at
Blog aus Durban auf www.wwf.at
Skype: frankopetri
Facebook: www.facebook.com/WWFOesterreich
Twitter: #wwfaustria
Youtube: wwfaut
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!