Europaweite Analyse durch mehrere Umweltverbände: Österreich landet in der Kategorie der Länder mit geringen Fortschritten – Mehr Ambition und Budgetsicherheit für Renaturierung gefordert
Marktanalyse: Holzschwindel bei „Dänisches Bettenlager“
Presseaussendung WWF
Wien/Berlin, 23. Februar 2016 – Der Möbelhersteller „Dänisches Bettenlager“, der auch in Österreich mehr als 80 Filialen betreibt, muss nach einer Anzeige der Naturschutzorganisation WWF eine Wettbewerbsstrafe in Höhe von 10.000 Euro zahlen. Hintergrund ist die wiederholt falsche Etikettierung von Holzprodukten. Im konkreten Fall wurde ein Stuhl wiederholt mit Nussbaum und Birke ausgezeichnet, wobei sich Birke gar nicht findet, hingegen aber zusätzlich Eukalyptus, Gummibaum und Pappel. Der Fall wurde vom zuständigen Verband als eklatanter Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) geahndet. Der WWF hatte die Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit einer seiner Marktanalysen herausgefunden. Bereits seit einigen Jahren untersuchen die Umweltschützer mit forensischen Methoden Holz- und Papierprodukte in Deutschland. Ziel ist es, Gesetzesverstöße zu Lasten von Verbrauchern und Umwelt aufzudecken.
„Das Dänische Bettenlager fällt inzwischen als chronischer Wiederholungstäter auf. Das Unternehmen täuscht mit seinem Holzschwindel nicht nur die Verbraucher, sondern schädigt auch die Umwelt“, fasst Johannes Zahnen, WWF-Referent für Forstpolitik und Unternehmen, zusammen. So hätten die WWF-Analysen nicht nur den aktuell geahndeten Fall offenbart. Immer wieder seien in den Produkten des Möbelherstellers auch nicht gekennzeichnete Tropenhölzer entdeckt worden.
Besonders übel stieß dem WWF dabei der Fall eines falsch deklarierten Beistelltisches auf. Anstatt der ausgewiesenen Fichte fanden sich in dem Möbelstück Holzgattungen wie Merbatu, Chinesische Spießtanne, Kedongdong, Pappel und Pehapan. Innerhalb dieser identifizierten – zum Teil tropischen – Holzgattungen, gibt es mehrere Arten, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Der Fall war vom WWF bereits 2014 als Verstoß gegen die Europäische Holzhandelsverordnung (EUTR) bei der zuständigen Bundesanstalt Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Deutschland zur Anzeige gebracht worden. Dort wird der Fall seitdem bearbeitet.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Spektakuläres Comeback von Tiger Gamma in Thailand
Erfreuliche Wendung in Thailand: Der verschollen geglaubte Tiger Gamma ist wieder aufgetaucht. Seine Reise durch neu geschaffene Wildtierkorridore zeigt eindrucksvoll, wie Tiger-Schutz wirkt.
Silvester: Stressnacht für Tiere und Umwelt – WWF fordert Verbot von Böller-Verkauf
Leid für Wild- und Haustiere, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren durch Feuerwerkskörper – WWF fordert Verkaufsstopp
Neuer Biodiversitätsbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Wissenschaft warnt vor Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise für Österreich und schlägt Lösungen vor – WWF für rasche Umsetzung „natürlicher Schutzmaßnahmen”
WWF-Erfolg: Kameras filmen Tiger in Myanmar
In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.













