WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Mehr als eine Million Quadratkilometer Waldverlust droht bis 2030
Durban/Wien, 28. November 2011 – Die weltweite Entwaldung kann bis 2020 gestoppt werden, wenn heute die Voraussetzungen geschaffen werden. Wenn wir diesen Zeitpunkt versäumen, verlieren wir bis 2030 1,25 Millionen Quadratkilometer Wald, wie eine neue Studie des WWF zeigt. Das dritte Kapitel der WWF-Studie „Living Forests Report“ hat berechnet, dass bereits bis 2020 mehr als eine halbe Million Quadratkilometer Wald verloren gehen. Der Verlust der Wälder bis 2030 würde mehr Emissionen freisetzen als der gesamte Verkehr in der Welt. Um dies zu verhindern, sind bis 2020 finanzielle Aufwendungen von 30 bis 50 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Geldern notwendig, so der WWF. „Die Kosten durch den Klimawandel würden ein Vielfaches ausmachen“, warnt der Österreicher Gerald Steindlegger, politischer Direktor der Wald- und Klimainitiative des WWF International, heute in Durban.
Beim Waldschutz geht es nicht nur um die Lebensgrundlagen der Menschen und den Schutz der Artenvielfalt. Vor allem bedeutet Waldschutz auch Klimaschutz, denn die Abholzung der Wälder macht nahezu ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Ohne wirksamen Waldschutz, wie er auf der laufenden UN-Klimakonferenz in Durban beschlossen werden soll, würden bis 2030 24 Gigatonnen CO2 freigesetzt werden, so der neue WWF Bericht. „Das entspricht einer Menge, die größer ist als alle Emissionen des weltweiten Verkehrs“, warnt Steindlegger. „Die Pflanzung von neuen Wäldern zum Ausgleich des Waldverlustes ist keine Lösung. Die jungen Bäume würden frühestens 2040 so viel Kohlenstoff speichern um diese Menge wett zu machen. Das ist für das Weltklima viel zu spät.“
Interview mit Geri Steindlegger vom WWF:
Die UN-Klimakonferenz COP 17 in Südafrika hat beim internationalen Waldschutz eine Schlüsselstellung. Der WWF ruft die Regierungen der Welt auf, die notwendigen finanziellen und technischen Mittel zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen die Industrieländer ein Finanzierungsmodell vorlegen, nach dem die Entwicklungsländer für den Erhalt ihrer Wälder bezahlt werden. „Ohne ein ausreichend dotiertes Instrument (REDD+) kann ein vollständiger Stopp der globalen Entwaldung nicht erreicht werden“, so Steindlegger.
„Der WWF weiß, dass diese Verhandlungen sehr komplex sind. Ohne Entscheidungen beim Waldschutz in Durban sind die Menschheit und die Artenvielfalt auf unserem Planeten in Gefahr, denn das Abholzen der Wälder beschleunigt den Klimawandel enorm. Die Regierungen dürfen sich bei ihrer Entscheidung nicht von technischen Detailfragen ablenken lassen“, so Steindlegger. Mit dem Ziel des Stopps der Entwaldung bis 2020 wäre die Grundlage geschaffen für einen wirksamen internationalen Waldschutz. Im Detail geht es bei den Verhandlungen in Durban um nachhaltige Landnutzung, Rechtssicherheit, genaue Kontrollen und um ein transparentes und durchsetzbares Waldmanagement. Auch die Märkte für Holz- und Landwirtschaftsprodukte müssen nach nachhaltigen Kriterien gestaltet werden. Besonders wichtig sind hier die Wahrung der Rechte von indigenen Völkern und der lokalen Gemeinden.
Für Rückfragen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. +43-676-83488231 (vor Ort in Durban)
EMail: franko.petri@wwf.at;
Blog aus Durban auf www.wwf.at;
Skype: frankopetri;
Facebook: www.facebook.com/WWFOesterreich;
Twitter: www.twitter.com/wwfaustria;
Youtube: www.youtube.com/wwfaut.
Weitere Informationen auf www.panda.org/cop17.
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