Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Mittelmeer in “lebensbedrohlicher Krise”: WWF zieht erschreckende Bilanz nach Extremsommer
So heiß wie diesen Sommer war es im Mittelmeer noch nie. Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad bringen das marine Ökosystem aus dem Gleichgewicht und setzen zahlreiche Tierarten unter Druck. Hinzu kommen die enorme Plastikverschmutzung, invasive Arten und die anhaltende Überfischung. Der WWF Österreich hat sich jetzt an Bord des Forschungsschiffs “Blue Panda” selbst ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. Fazit: Das Mittelmeer befindet sich in einer lebensbedrohlichen Krise. “Hohe Sterberaten bei Muscheln und Fischen sind nur ein Zeichen dafür, wie krank das Ökosystem bereits ist. Wir müssen diese Alarmsignale unbedingt ernst nehmen und unser Mittelmeer besser schützen“, sagt WWF-Meeresbiologin Simone Niedermüller. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der großen Raubfische wie Haie. Denn sie sind für das Gleichgewicht im Meer unverzichtbar, unter anderem weil sie ein Schlüssel sein könnten, um invasive Arten in Schach zu halten. Die Hälfte der 86 Hai- und Rochenarten im Mittelmeer sind inzwischen bedroht.
WWF fordert Ausweitung von Meeresschutzgebieten
Um dem Sterben des Ökosystems entgegenzuwirken, fordert der WWF die Ausweitung von Meeresschutzgebieten. Diese sollen als Rückzugsorte für bedrohte Arten dienen und dabei helfen, das Mittelmeer langfristig zu stabilisieren. Im vom WWF gegründeten Meeresschutzgebiet Miramare bei Triest, entnimmt die Umweltschutzorganisation derzeit Umwelt-DNA-Proben, um herauszufinden, welche Tierarten dort leben. “Mit dem Nachweis seltener Arten messen wir den Erfolg des Meeresschutzgebietes und können damit zeigen, wie wichtig solche Gebiete für den Erhalt der Vielfalt im Mittelmeer sind. Wir brauchen dringend mehr davon”, sagt Niedermüller vom WWF Österreich. Derzeit stehen nur zehn Prozent des Mittelmeers geschützt. Der WWF fordert eine Unterschutzstellung von mindestens 30 Prozent bis 2030, so wie es die EU-Biodiversitätskonferenz vorsieht. Aktuell arbeitet der WWF außerdem an der Einrichtung eines Meeresschutzgebiets rund um die kroatische Insel Molat. Dort hat der WWF kürzlich Engelhaie entdeckt, die in der Region bisher als ausgestorben galten.
Hintergrund – Blue Panda
Wie weitreichend die Folgen der Klimakrise, Überfischung und Plastikverschmutzung für das Mittelmeer sind, untersucht der WWF mit eigenem Segelschiff namens “Blue Panda”. Die 26 Meter lange Yacht gehört, dank einer Spende, seit 2019 der Umweltschutzorganisation und ist sieben Monate im Jahr im Mittelmeer unterwegs, um auf seinen dringend notwendigen Schutz aufmerksam zu machen.
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