Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Neuer WWF-Energiereport: Wie wir im Jahr 2050 leben werden
Wien, Donnerstag, 3. Februar 2011 – Der gesamte Energiebedarf der Menschheit kann bis 2050 aus sauberen, sicheren und erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden – und das trotz Wirtschaftswachstum und steigender Bevölkerungszahl. Das ist das Hauptergebnis einer neuen Studie des WWF in Zusammenarbeit mit dem internationalen Institut für Energieforschung Ecofys. Atomstrom, Gentechnik und Energie aus nicht nachhaltig gewonnener Biomasse sind dann nicht mehr notwendig. Erreicht werden kann diese schöne neue Energiezukunft vor allem mit Strom aus erneuerbaren, umweltverträglichen Energiequellen, Elektromobilität, intelligenten Netzen, hoher Energieeffizienz und einem gerechten Ausgleich beim Fleischkonsum. „Die ökologische Energiezukunft ist bis Mitte des Jahrhunderts möglich und die Kosten für die weltweite Umstellung amortisieren sich für die Weltwirtschaft ab dem Jahr 2040. Das Weitermachen wie bisher würde in einer globalen wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Katastrophe enden. Wir können und müssen anders und besser wirtschaften und leben“, fordert WWF-Klimaexpertin Annabella Musel.

Die neue WWF-Studie zeigt, dass die Umstellung nicht nur aus Klimaschutzgründen notwendig wird. Öl und Gas werden immer knapper, die Preise und die Abhängigkeit der Förderländer steigen immer mehr. Zudem haben heute 1,4 Milliarden Menschen keinen sicheren Zugang zu Elektrizität, leben also in „Energiearmut“. Öl, Gas, Kohle könnten ohne Atomenergie und ohne den Neuausbau von Ökosystem zerstörenden Großflusskraftwerken bis Mitte des Jahrhunderts fast vollständig ersetzt werden. Das Szenario der Studie besagt, dass die Energienachfrage durch konsequente Energieeffizienzmaßnahmen bis 2050 um 15 Prozent sinken kann obwohl die globale Bevölkerungszahl auf neun Milliarden steigt. Die Autoren der Studie gehen dabei von den heute bereits verfügbaren Technologien und deren Weiterentwicklung in den kommenden Jahren aus. „Nach der globalen Energievision des WWF kann der Ausstoß von Treibhausgasen um 80 Prozent reduziert werden. Dadurch könnte der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bis Ende des Jahrhunderts unter zwei Grad gehalten werden“, so Musel.

Die Wege zum grünen Energiesystem liegen vor allem in der grünen Technik, den enormen Einsparungsmöglichkeiten bei Gebäuden, im Verkehr und der Industrie, durch Energieeffizienz und in intelligent konzipierten Stromnetzen. Erneuerbare, saubere Energien und Kreislaufwirtschaftsprozesse wie Recycling sind weitere tragende Elemente. Die Elektrifizierung des privaten und öffentlichen Verkehrs und die Umstellung im Flug- und Schiffsverkehr auf nachhaltig produzierte flüssige Biotreibstoffe sind kategorische Imperative für die Zukunft. Moderne Eisenbahnen ersetzen den Flugverkehr. Effizientere öffentliche Transportsysteme und mehr persönliche Bewegung ersetzen die Kurzfahrten. Um das Wirtschaftswachstum zu garantieren, müssen sich auch unsere Lebensgewohnheiten ändern. Der Bericht schlägt vor, den Fleischkonsum in den OECD-Ländern zu halbieren und in den ärmeren Ländern um ein Viertel zu erhöhen. Dies hätte auch positive Folgen für die Globalgesundheit, so der Bericht.

Die Kosten für die Umstellung betragen 1 bis 3,5 Billionen Euro jährlich in den kommenden 25 Jahren. Ab dem Jahr 2040 dreht sich die Kostenspirale um und der ökonomische Gewinn steigt bis 2050 auf vier Billionen Euro im Jahr. Die jährlichen Gesamtkosten für die Umstellung betragen dabei nie mehr als zwei Prozent des Welt-Bruttoinlandsprodukts. Um die nötigen Umstellungen in der Weltwirtschaft zu erreichen und den Klimawandel zu beenden, braucht es rasch einen verbindlichen Aktionsplan der Weltgemeinschaft, so der WWF. „Die Staats- und Regierungschefs müssen begreifen, dass der vorgeschlagene Weg in eine nachhaltige Zukunft für die Menschheit schon heute beschlossen werden muss, um die Weichen frühzeitig stellen zu können“, so Musel.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF
Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at
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Geyser Yellowstone Nationalpark
© Fritz Pölking/WWF

Strommasten im Sonnenuntergang
© Anton Vorauer/WWF

Windturbine Australien
© Tanya Petersen/WWF-Canon

Stadt bei Nacht
©Michel Gunther/WWF-Canon

Wasserkraftwerk am Yenisey Fluss
© Hartmut Jungius/WWF-Canon

Gebrochene Welle
© Wild Wonders of Europe/INaki Relanzon

Toxischer Abfall in der Wüste
© Donal Miller/WWF-Canon
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