Analyse zeigt rasantes Wachstum der Gewerbeflächen – Straßen als Magnet für neue Gewerbeparks – WWF fordert Umdenken in Raumordnungs-, Verkehrs- und Steuerpolitik
Start der WWF-Petition: „Billigfleisch stoppen – faire Preise statt schädlicher Rabatte“
Wien, 2. März 2019. Fleischprodukte werden oft weit unter ihrem fairen Wert verkauft. Denn marktschreierische Rabatte fördern den massenhaften Absatz von Billigfleisch, das vielfach unter schlechten ökologischen Bedingungen zu Lasten des Tierwohls hergestellt wird. Um diesen fatalen Kreislauf zu stoppen, sieht die Umweltschutzorganisation Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger in der Pflicht, einen Verzicht auf schädliche Rabatte in den Supermarktketten durchzusetzen. Eine entsprechende Petition hat der WWF Österreich vor kurzem gestartet. „Preisdumping ist der falsche Weg. Wenn Fleisch nicht mehr zu Fantasiepreisen verschleudert wird und unsere Bauern dafür einen fairen Preis bekommen, landet auch auf unseren Tellern besseres Fleisch“, sagt Helene Glatter-Götz, WWF-Expertin für nachhaltige Ernährung. Politik und Handel seien gemeinsam gefordert, schädliche Anreize zu stoppen und mehr für eine klima- und umweltfreundliche Ernährung zu tun.
Eine aktuelle WWF-Marktanalyse verdeutlicht das Problem: „Ein ganzes Huhn um 2 Euro, ein Kilo Schweinefleisch um weniger als 5 Euro oder ein Kilo Spareribs um weniger als 4 Euro – mit derart niedrigen Preisen im Handel ist für viele Landwirte ein klima- und tierschonender Betrieb nicht möglich“, erläutert Helene Glatter-Götz. Zu viel Fleisch aus Massentierhaltung schadet nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt. Falsche Ernährungsgewohnheiten befeuern Naturzerstörung, Klimakrise und Artensterben. Dennoch finden sich durchgehend stark verbilligte Fleischprodukte in den Regalen der Supermarktketten. Damit wird die Wertigkeit von Fleisch völlig verzerrt und der Konsum von ökologisch bedenklicher Ware gefördert. Der WWF fordert daher deutliche Anreize für eine nachhaltige Ernährung und einen Verzicht auf schädliche Rabatte in Supermärkten.
Faire Handels- und Wettbewerbsbedingungen sicherstellen
Auch in anderen Bereichen der Marktwirtschaft werden bestimmte Rabatte gezielt unterbunden, um kontraproduktive Anreize zu vermeiden, darunter sind zum Beispiel Tabakwaren. Alternativ zu einer gesetzlichen Lösung könnte der notwendige Verzicht auf Rabattaktionen für Billigfleisch im geltenden Fairnesskatalog des Lebensmitteleinzelhandels konkret festgeschrieben werden. Als zuständige Umwelt- und Landwirtschaftsministerin ist Elisabeth Köstinger gefordert, faire Handels- und Wettbewerbsbedingungen zu schaffen sowie eine klima- und tierfreundliche Produktion zu fördern.
Die Forderungen der Petition „Billigfleisch stoppen – faire Preise statt schädlicher Rabatte“:
•Ein aktives Vorgehen gegen Billigfleisch.
•Ein Ende von dauerhaften Preisnachlässen auf Fleischprodukte bei den Supermarktketten – ausgenommen Rabatte am Ende der Mindesthaltbarkeit.
•Die Schaffung von fairen Handels- und Wettbewerbsbedingungen und die Förderung einer klima- und tierfreundlichen Produktion unter Einhaltung des Tierwohls.
Zur Petition: www.wwf.at/billigfleisch-stoppen
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Sensationsfund in der Drau: Ausgestorben geglaubter Stör wieder entdeckt
WWF erfreut über überraschenden Fund und bestärkt im Einsatz zur Rettung der letzten Störe – Wiederherstellung von Fluss-Lebensräumen durch ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes gefordert
Good News: Leopard auf drei Pfoten durchstreift den Kaukasus
Wildtierkameras in Georgien haben einen ganz besonderen Persischen Leoparden gefilmt: Mit nur drei Beinen legt „Aren“ rund tausend Kilometer durch den Kaukasus zurück. Es ist erst der dritte Nachweis dieser Art in zwei Jahrzehnten.
Laichzeit der Fische beginnt – Kies aufgelockert für neues Leben im Bach
INNsieme connect stellt bedeutende Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wieder her – Erste Bachforelle nahm neuen Laichplatz zur Fortpflanzung sofort an
Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz: WWF und ÖKOBÜRO fordern grundlegende Überarbeitung
Entwurf zum EABG weist erhebliche Mängel auf – Umweltorganisationen verlangen Naturverträglichkeit, Beteiligung und Rechtsschutz der Öffentlichkeit und ausreichend Ressourcen
WWF-Erfolg: Neugeborene Wisente in den rumänischen Karpaten
Im Țarcu-Gebirge wurden erstmals wieder neugeborene Wisentkälber gesichtet. Die Rückkehr der mächtigen „Architekten des Waldes“ zeigt, wie erfolgreich jahrzehntelange Renaturierungsarbeit sein kann!
WWF und GLOBAL2000 zeigen Weg zu naturverträglicher Energiewende
Österreich kann bis 2040 klimaneutral und bis 2050 zum grünen Netto-Stromexporteur werden – „Weichen müssen jetzt gestellt werden”, sagen WWF und GLOBAL2000
Tiroler Naturschutzgesetz: WWF fordert „Nein” zur Demontage
Geplantes Gesetzespaket der Landesregierung hebelt Naturschutz aus und begünstigt Konzerne – WWF fordert eine grundlegende Überarbeitung des Entwurfs
Umweltkontrollbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Politik unternimmt viel zu wenig für Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität – Renaturierung und Bodenschutz Gebot der Stunde für erfolgreiches und krisensicheres Österreich













