Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Tag der Ozeane: WWF fordert besseren Schutz und Offensive gegen Plastikmüll-Krise
Am morgigen Welt-Ozean-Tag macht die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) auf den dringend notwendigen Schutz der Meere aufmerksam. Denn seit Jahrzehnten leiden sie massiv unter menschgemachten Bedrohungen wie Überfischung, Verschmutzung, der Zerstörung von Boden- und Küstenlebensräumen sowie den fatalen Auswirkungen der Klimakrise: „Unsere Ozeane sind am Limit: Jeder dritte Wildfischbestand ist überfischt. Verschmutzung und Ausbeutung haben Meeresökosysteme, wie Korallenriffe und Mangroven, vielfach großflächig zerstört – dadurch sind die Bestände vieler Meerestierarten auf dem niedrigsten Stand seit Menschengedenken”, beschreibt Axel Hein, Meeresexperte des WWF Österreich die dramatische Lage. Neben der Überfischung und Erderhitzung bedroht insbesondere die Flut an Plastikmüll Meeres- und Küstenlebewesen massiv: “Unfassbare elf Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr im Meer – die Tier- und Pflanzenwelt erstickt regelrecht an unserem Müll. Auch in der Nahrungskette landen Mikroplastik-Teilchen”, warnt Hein.
Die Umweltschutzorganisation WWF fordert daher eine großflächige Ausweitung der weltweiten Meeresschutzgebiete mit dem Ziel, mindestens 30 Prozent der Ozeane bis 2030 unter Schutz zu stellen, um die größte Bedrohung – die Überfischung – zu stoppen. Um den Beifang von 300.000 Walen und Delfinen zu verhindern und die Meeressäuger auf ihren Wander-Routen vor Schiffslärm zu schützen, ist außerdem die Ausweitung von sogenannten “blauen Korridoren” nötig, in denen die Tiere unbeschadet von Fischerei und Schiffsverkehr wandern können. Zudem braucht es international verbindliche Abkommen, um die Plastik-Krise einzudämmen und den geplanten Tiefsee-Bergbau zu stoppen. „Die internationale Politik muss jetzt dringend an mehreren Stellschrauben drehen, bevor die marinen Ökosysteme kollabieren. Vereinzelte, zögerliche Schritte werden die Meere nicht retten können”, fordert Hein. Zwar haben sich vergangene Woche in Paris die UN-Staaten dazu geeinigt, einen ersten Verhandlungsentwurf für ein globales Plastik-Abkommen zu erstellen, aber die Zeit drängt: “Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren und die Staaten müssen in der nächsten Verhandlungsrunde im November mit neuer Tatkraft an einem ambitionierten Entwurf weiter arbeiten”, sagt Hein.
Meeresschutz ist Klimaschutz
Ozeane produzieren mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen. Sie haben eine bedeutende Rolle im globalen Klimasystem und sind der Ursprung für den globalen Wasserkreislauf, der uns mit Niederschlägen und Süßwasser versorgt. Sie sind die Heimat faszinierender Tier- und Pflanzenarten – von kleinsten Bakterien bis zum größten Tier der Welt, dem Blauwal. Sie bilden zudem die Lebensgrundlage und Ernährungsversorgung für fast 3 Milliarden Menschen, insbesondere in den Entwicklungsländern. „Wir verdanken den Meeren den Sauerstoff für jeden zweiten Atemzug. Ozeane erfüllen essentielle Funktionen für unser Leben auf der Erde – wir müssen sie gerade angesichts der Klimakrise besser schützen. Die Zukunft der Meere wird für die Zukunft von uns Menschen entscheidend sein“, sagt Axel Hein vom WWF Österreich.
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