Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Umweltdachverband, BirdLife & WWF: Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk der EU-Kommission
Presseaussendung
- Umweltorganisationen jubeln: Große öffentliche Kampagne rettet EU-Naturschutz-Gesetze
- EU-Kommission beschließt Beibehaltung von FFH- und Vogelschutz-Richtlinie
- Nächster Schritt: Aktionsplan zur besseren Umsetzung und Kohärenz der Richtlinien
Wien, 7.12.16. „Dies ist ein großer Erfolg für uns Umweltorganisationen, aber noch mehr für die Natur!“, jubeln BirdLife, Umweltdachverband und WWF Österreich. Nach zwei Jahren der Unsicherheit traf die EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker heute eine richtungsweisende Entscheidung für die europäischen Naturschutzgesetze: Die Vogelschutz- und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie werden nicht aufgeschnürt, sondern in ihren jetzigen Formen beibehalten! Damit bestätigt die Kommission endlich, was schon seit Monaten von Seiten der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft, des Europäischen Parlaments und auch nationaler Regierungen gefordert wird. Für BirdLife, Umweltdachverband sowie WWF ist dieser Erfolg einer beispiellosen Koalition von über 200 NGOs in allen EU-Mitgliedsstaaten zu verdanken, die mehr als 520.000 Menschen und verschiedene Umweltminister aus mehr als der Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten mobilisieren konnten. „Um diesen heutigen Beschluss jedoch zu einem echten Sieg für die Natur zu machen, liegt noch viel Arbeit vor uns. Die Arbeit mit lokalen VerantwortungsträgerInnen, wie im Aktionsplan der EU-Kommission vorgesehen, kann dabei als Weg zum Erfolg verstanden werden“, so Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.
NGOs fordern: Jetzt keine Zeit mehr verlieren
Trotz der Freude über die heutige Entscheidung sind Europas Naturräume mit diesem Entschluss noch nicht gerettet: „Lebensräume sowie Tier- und Pflanzenarten sind nach wie vor stark unter Druck und zum Teil rückläufig, wie der Zustandsbericht der Natur bereits im Jahr 2015 gezeigt hat. Das beste Gesetz ist sinnlos, wenn es nicht ausreichend umgesetzt ist. Die Juncker-Kommission muss nun einen starken Aktionsplan vorstellen, damit Natura 2000 endlich mit Leben gefüllt wird. In Österreich müssen mehr Mittel für Gebietsmanagement, Renaturierungs- und Artenschutzprojekte zur Verfügung gestellt werden“, so Christian Pichler von WWF Österreich.
Zivilgesellschaft fand Gehör
„Der Aufruf von über einer halben Million EU-BürgerInnen im Rahmen der von NGOs initiierten Kampagne #NatureAlert wurde gehört. Intakte Naturräume sind nicht nur ein wichtiges Anliegen der EuropäerInnen, sondern gewährleisten auch tagtäglich kostenlose Ökosystemdienstleistungen, die unsere Lebensqualität enorm steigern“, so Christof Kuhn von BirdLife Österreich.
In Österreich wurde der Fitness-Check im Rahmen des von BMLFUW und EU geförderten Gemeinschaftsprojektes „gREen.watch“ begleitet und die europaweite Umwelt-NGO-Initiative von den Projektpartnern BirdLife, EU-Umweltbüro, Umweltdachverband und WWF Österreich getragen.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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