In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
Videobeweis: Sibirischer Tiger erobert China zurück
Wien/Wangqing, China, 19. Februar 2015 – Eine Kamerafalle des WWF hat im nordostchinesischen Wangqing-Reservat 30 Kilometer westlich der Russischen Grenze eine Tigerin mit ihren fröhlich spielenden Jungen aufgenommen. Bei den Aufnahmen handelt es sich um das erste Infrarot-Video von Tigern in dieser abgeschiedenen Region von China. „Es ist zwar noch viel zu früh, von einer stabilen chinesischen Tigerpopulation zu sprechen. Dennoch gibt das Video Anlass zur Hoffnung, dass sich die Tiger langsam aber beständig ihren ehemaligen Lebensraum in China zurückerobern“, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. Mit bis zu 300 Kilogramm Gewicht und drei Meter Körperlänge ist der Sibirische Tiger die größte Raubkatze der Erde.
Bisher bildeten Pfotenabdrücke den einzigen Beweis für die Existenz von Tigern in der unzugänglichen Grenzregion zwischen China und Russland. Umso erfreulicher ist für die WWF-Experten, dass es nun gelungen ist, eine Tigerfamilie auf Zelluloid zu bannen. Die beiden, noch namenlosen, Stars des Zehn-Sekunden-Videos sind Tigerbabys im Alter von etwa ein bis eineinhalb Jahren, bestätigte Professor Jiang Guangshun, Vizedirektor des chinesischen Zentrums für Großkatzenforschung der staatlichen Forstverwaltung.
Für Shi Quanhua, Leiter des Großkatzenprogramms des WWF China, bestätigen die atemberaubenden Aufnahmen die stetige Ausbreitung des Sibirischen Tigers in China. Seit 2010 betreibt der WWF im Wangqing-Hunchun-Suiyang-Dongning Gebiet ein Schutzprogramm für den Sibirischen Tiger. Die Schutzmaßnahmen umfassen unter anderem die Schaffung und Vernetzung von Schutzgebieten und Wanderkorridoren, die Wiederansiedlung von Tiger-Beutetieren wie Hirschen sowie der Kampf gegen Wilderei. Für die Erforschung der Tigerbestände wurden über hundert Infrarotkameras in weitgehend unzugänglichen Gebieten aufgestellt. Die jahrzehntelange Naturschutzarbeit für die Etablierung einer Population im Landesinneren Chinas scheint nun Früchte zu tragen.
Sibirische Tiger waren einst in ganz Nordchina, dem russischen Fernen Osten und der koreanischen Halbinsel heimisch. Seit den 1940er Jahren wurde die Art durch gnadenlose Jagd an den Rand des Aussterbens getrieben, bis nur noch 40 Individuen übrig waren. Als erstes Land der Erde hat Russland Tigern umfassenden Schutz gewährt. Seither ist die Anzahl der Sibirischen Tiger auf 400 gestiegen, von denen der überwiegende Teil in Russland, und etwa 18 bis 20 in den Grenzgebieten zu China leben. Insgesamt bevölkern noch 3.200 wildlebende Tiger die Erde.
Der WWF arbeitet mit allen 13 Tigerstaaten zusammen, und hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der wild lebenden Tiger bis zum nächsten chinesischen Jahr des Tigers 2022 auf mehr als 6.000 Exemplare zu verdoppeln. Im vergangenen Jahr haben sich alle Regierungschefs auf eine Zählung ihrer Tigerpopulationen geeinigt. Die Ergebnisse dieser globalen Tigerzählung werden für 2016 erwartet.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01 488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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