Wale als Sündenbock für weltweiten Fischereirückgang

23. Juni 2008 | Presse-Aussendung

Santiago de Chile, Wien, 23. 6. 2008 – Am heutigen Eröffnungstag des 60. Zusammentreffens der International Whaling Commission (IWC) in Chile stellte der WWF gemeinsam mit der Human Society International (HSI) und dem Lenfest Ocean Programme drei Berichte vor, aus denen hervorgeht, dass Wale nichts mit dem globalen Rückgang von Fischbeständen zu tun haben. Darin […]

Santiago de Chile, Wien, 23. 6. 2008 – Am heutigen Eröffnungstag des 60. Zusammentreffens der International Whaling Commission (IWC) in Chile stellte der WWF gemeinsam mit der Human Society International (HSI) und dem Lenfest Ocean Programme drei Berichte vor, aus denen hervorgeht, dass Wale nichts mit dem globalen Rückgang von Fischbeständen zu tun haben. Darin wird der Hintergrund für die Behauptungen von Walfangnationen, Wale seien für den Rückgang der Fischbestände in Entwicklungsländern verantwortlich, beleuchtet. „Die Argumente, mit denen Japan, Norwegen und Island ihre scheinheilige Haltung rechtfertigen wollen, werden immer skurriler“, ist WWF-Meeresexperte Georg Scattolin empört. „Nicht die Wale sind schuld am Rückgang der Fischfauna, sondern die rücksichtslose Ausbeutung unserer Meere durch die Fangflotten der internationalen Fischerei-Industrie!“, so der Studienautor Dr. Daniel Pauly, Direktor des University of British Columbia Fisheries Centre.

Besonders Entwicklungsländer werden in der IWC von wohlhabenden Walfangnationen immer wieder zu einem Stimmverhalten zu deren Gunsten gedrängt. Japan hat bereits vor einigen Jahren zugegeben, diesen armen Ländern Geld zu bieten, damit sie Mitglieder der Kommission werden und dort für Japans Vorschläge stimmen. „Große Wale sind nicht für den katastrophalen Zustand der globalen Fischerei verantwortlich“, so Scattolin. „Die tatsächliche Ursache der weltweiten Fischereikrise ist die Ausbeutung unserer Meere durch nicht nachhaltige Fischerei.“

Ein zweiter Report bezieht sich auf die Wechselwirkungen zwischen industrieller Fischerei und Walen in Nordwest-Afrika. Er zeigt auf, dass zwischen der Fischerei und den Nahrungsbedürfnissen großer Wale keine Konkurrenz besteht. Die großen Wale verbringen demnach während ihrer saisonalen Wanderungen nur wenige Monate in dieser Region, essen während der Aufzucht ihrer Jungen relativ wenig, und tendieren zu grundlegend anderen Nahrungsquellen als den Zielarten der Fischerei.

Weiters legte der WWF heute eine Analyse jener wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus Japan und Norwegen vor, die belegen sollen, dass Wale ein ökologisches Problem für die Fischerei darstellen. In zahlreichen dieser Untersuchungen können laut WWF signifikante Fehler nachgewiesen werden. Wo gutes Datenmaterial vorhanden war, fanden sich keinerlei Belege für diese Behauptung.

Reports (englischsprachig) zum Download auf: www.wwf.at/wal bzw. auf www.wwf.at/presse

Weitere Informationen:
Mag. Georg Scattolin, WWF-Meeresexperte, 01-48817-265.
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, 01-48817-250

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