In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Pottwale, Finnwale und Delfine im Mittelmeer zunehmend bedroht
Wien/Genua, am 22. August 2025 – Der intensive Schiffsverkehr setzt zahlreichen Tierarten im Mittelmeer zu, darunter vor allem Meeressäugern wie den seltenen Finn- und Pottwalen. “Wenn die Tiere zum Atmen an die Wasseroberfläche kommen, werden sie von viel zu schnellen Motorbooten, Fähren und Frachtern schlichtweg überfahren. Diese Kollisionen enden häufig tödlich für die Wale”, sagt WWF-Meeresexperte Axel Hein. Der WWF fordert daher Ausweichrouten für den Schiffsverkehr und Geschwindigkeitsbegrenzungen für Motorboote, um Wale vor Kollisionen und Verletzungen mit Schiffsschrauben schützen – besonders entlang wichtiger Wal-Wanderrouten und in Schutzgebieten. “Eine Reduktion der Geschwindigkeit erhöht die Sichtbarkeit für Boote und gibt den Walen Zeit auszuweichen. Außerdem könnten schon kleine Änderungen von Schiffsrouten das Risiko für Kollisionen deutlich verringern”, sagt Axel Hein vom WWF. Zusätzlich sollen Schiffsmotoren mit lärmdämpfenden Technologien ausgestattet werden, um die sensiblen Tiere bei der Kommunikation und Jagd durch Echoortung nicht zu stören.
Der WWF plädiert für eine rasche Umsetzung der Maßnahmen, um die acht regelmäßig im Mittelmeer vorkommenden Arten von Walen und Delfinen besser zu schützen. Neben den zweitgrößten Tieren der Welt, den bis zu 24 Meter langen Finnwalen, und den bis zu 2.000 Meter tief tauchenden Pottwalen, gibt es im Mittelmeer auch Grindwale, Cuvier-Schnabelwale, Rundkopfdelfine, Große Tümmler sowie gemeine und blau-weiße Delfine. “Das Mittelmeer ist ein besonderer Lebensraum und es braucht einen besonderen Schutzstatus. Denn es leidet wie kein anderes Meer an Massentourismus, Überfischung, Plastikverschmutzung und der Klimakrise”, sagt Hein vom WWF.
Kollisionen mit Frachtern, Fähren, Freizeitbooten
Im Sommer kommen Finn- und Pottwale vermehrt in ein Schutzgebiet vor der italienisch-französischen Küste, um zu fressen. Doch ausgerechnet hier ist der Schiffsverkehr durch Frachter, Fähren sowie zahlreiche Freizeitboote intensiv: “Kollisionen mit Finnwalen sind hier leider besonders häufig”, sagt Axel Hein und verweist auf einen Fall aus dem Jahr 2020, bei dem einem Finnwal durch einen Zusammenstoß zuerst die halbe und schließlich die ganze Schwanzflosse amputiert wurde. “Die Gefahren für Wale im Mittelmeer sind vielfältig, daher sind wir an mehreren Fronten im Einsatz: zur Ausweitung von Schutzzonen, zur Analyse und Entwicklung von Maßnahmen für die Schifffahrt, zur Verringerung von Beifang, zur Unterstützung von Walbeobachtung und -forschung sowie im Kampf gegen die Plastikflut”, sagt Hein.
Geisternetze als tödliche Fallen
Neben der Schifffahrt ist die Plastikverschmutzung die größte Bedrohung für Wale und Delfine im Mittelmeer. Die tödlichste Form davon ist verwaiste Fischeiausrüstung. Daher macht der WWF im Mittelmeer Jagd auf die sogenannten Geisternetze. „Geisternetze sind eine unsichtbare Todesfalle für Meerestiere. Insbesondere Wale, Delfine, Haie, Schildkröten und Seevögel verfangen sich darin oder verwechseln Teile davon mit Nahrung. Beides führt zum langsamen und qualvollen Tod“, sagt Hein. Untersuchungen der Umweltschutzorganisation zeigen, dass 66 Prozent aller Meeressäuger, 90 Prozent der Seevögel und alle sieben Arten von Meeresschildkröten Schaden durch Geisternetze sowie anderen Plastikmüll erleiden.
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