Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Einspruch gegen Pumpwerke am March-Damm

Wien, Marchegg, am 24. Juni 2011 – Der ursprüngliche Zeitplan für die Sanierung aller Hochwasserschutzdämme an der March bis Ende 2011 wird nicht halten. Im Bauabschnitt Drösing stehen derzeit die Baumaschinen still, weil einzelne Grundbesitzer ihre Flächen für die Instandsetzung des Dammes nicht zur Verfügung stellen. In anderen Abschnitten – wie etwa in Marchegg – wird an den bereits fertigen Dämmen wieder umgeplant. Hintergrund ist die Forderung nach dem Einbau von Pumpwerken zur Entwässerung des Hinterlandes. „Für den WWF kommt im Marchegger Auenreservat sicher kein nochmaliger Umbau des Dammes in Frage, der die Bauarbeiten weiter in die Länge zieht“, stellt March-Thaya-Projektleiter Gerhard Egger klar. „Wenn verstärkt Oberflächenwasser austritt, müssen die Grundbesitzer von der via-donau entsprechend entschädigt werden“, fordert der WWF-Experte.
Insgesamt sind die Dammabschnitte an der March bereits zur Hälfte saniert. In einigen Abschnitten hakt es jedoch offenbar an der Baufortsetzung. Dem Vernehmen nach sind einige Grundbesitzer nicht bereit die erforderlichen Dammflächen zur Verfügung zu stellen, sollten sie neben Entschädigungszahlungen nicht auch Pumpwerke zur Entwässerung des Hinterlandes bekommen. „Ist die Hochwasserkatastrophe von vor fünf Jahren schon wieder vergessen?“, fragt sich Egger vom WWF. „Mit der Verzögerung der Dammbauten steigt das Risiko, dass die alten Dämme einem erneuten Hochwasser nicht Stand halten.“ Ein Dammbruch bei Drösing, könnte dabei auch erneut Dürnkrut treffen.
Mehr Kosten und dennoch kein Vorteil für den Hochwasserschutz
Zwischen allen Beteiligten an der Dammsanierung und der ausführenden via-donau war vereinbart, dass eine mögliche Vernässung von Flächen, die durch die neuen Dämme auftreten kann, durch Zahlungen abgegolten wird. „Ohne mit den Betroffenen zu sprechen, plant die via donau nun plötzlich Pumpwerke, die das Dammwasser gleich wieder entfernen sollen“, beklagt Egger vom WWF. Weil für alle Dammabschnitte, Anrainer und Grundbesitzer die gleichen Vereinbarungen gelten, müssen nun auch bereits fertig gestellte Abschnitte umgebaut werden. Dies betrifft den Damm auf insgesamt 40 Kilometern Länge. Der nachträgliche Einbau von Pumpschächten und Pumpen, erhöht die Bau- und Erhaltungskosten des Dammes, ohne Vorteile für den Hochwasserschutz zu bringen.
WWF erhebt Einspruch gegen neuerliche Umbauten
Der WWF Österreich erhebt als Grundbesitzer des Auenreservates Marchauen/Marchegg Einspruch gegen diese Bauverzögerung. Nach Meinung des WWF liegt es an der via-donau und dem Hochwasserschutzverband, Entschädigungszahlungen für verstärkt vernässte Flächen außerhalb des Dammes durchzusetzen. Außerdem könnten die Pumpwerke dazu führen, dass mehr Wasser weggepumpt wird, als überhaupt durch die Dämme sickert. „Wir befürchten, dass Altarme, Auwiesen und Auwälder komplett vom Wasser abgeschnitten werden“, erklärt Egger.
Rückfragehinweis:
Gerhard Egger, WWF-Projektleiter March-Thaya-Auen, Tel. 0676/83 488 272, E-Mail: gerhard.egger@wwf.at
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