Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Hoffnung auf neuen Brutrekord bei Seeadlern

Wien, am 20. April 2009 – Mindestens sieben Elternpaare werden heuer erfolgreich für Nestlinge des Österreichischen Wappenvogels sorgen, so die optimistische Prognose von Dr. Remo Probst, Leiter des WWF-Monitoringprogrammes für Seeadler. Einige Jungvögel sind bereits geschlüpft. Besonders die niederösterreichischen Donau- und March-Thaya-Auen bieten als intakte und ruhige Naturlandschaft beste Voraussetzungen für den scheuen Adler, der in Österreich 50 Jahre lang ausgestorben war. Seit 2001 brütet der majestätische Greifvogel auch hierzulande wieder auf Baumriesen in bis zu 25 Metern Höhe in imposanten, bis zu 600 Kilogramm schweren Horsten. 37 Jungadler sind seit 2001 bei uns flügge geworden.
Ein seltenes Naturschauspiel kann ab sofort jeder Internetbenützer vom Schreibtisch aus beobachten: Eine Live-Webcam bietet Einsichten in das Brutgeschäft eines Seeadler-Paares in Läänemaa, einem Bezirk in Estland. Im Horst ist deutlich ein kaffeebrauner Vogel mit weißem Stoß zu erkennen, der geduldig auf seinem Gelege brütet. Damit die Vögel bei der Brut nicht gestört werden, wurde die Kamera auf Initiative des Estonian Eagle Club bereits im Jänner 2009 – einige Wochen vor dem Beginn der Brutsaison – installiert.
In Österreich sind heuer die Bedingungen für zahlreichen Nachwuchs besonders günstig: Der Schutz und die intensive Betreuung der Horste sorgt dafür, dass tendenziell mehr Jungvögel als bisher ausfliegen und sich selbst dauerhaft in den Auen ansiedeln. „Dieser Aufwärtstrend spornt uns an, uns noch intensiver für den Schutz des Seeadlers einzusetzen“, so Probst. „Wenngleich die jahrelange Artenschutzarbeit nun Früchte trägt, darf man nicht vergessen, dass illegale Abschüsse und der Einsatz von Giftködern für den Seeadler in Österreich immer noch die Hauptbedrohung darstellen.“ Erst kürzlich wurde in Niederösterreich ein Schütze zu 5.200 Euro Geldstrafe verurteilt, weil er einen geschützten Seeadler erschossen und in die Thaya entsorgt hatte.
Die niederösterreichischen March-Thaya-Auen sind eines der größten und wichtigsten Refugien für Mitteleuropas Artenvielfalt. "Der Schutz der ausgedehnten Auenlebensräume ist die wichtigste Voraussetzung für den Erhalt der imposanten Greifvögelwelt", erklärt Christian Pichler vom WWF-Seeadlerprojekt. Hier finden Seeadler, Storch und Co. noch große zusammenhängende Waldgebiete mit Horstbäumen und nahrungsreiche Feuchtwiesen vor, die ihnen das Überleben sichern.
Direktlink zur Seeadler-Webcam auf www.wwf.at/webcam
Informationen zum WWF-Seeadlerprojekt: https://www.wwf.at/seeadler
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250
Dr. Remo Probst, Leiter des WWF-Monitoringprogrammes
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