In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Indochinesischer Leopard akut vom Aussterben bedroht
Wien, 30.04.2020 – Wie die Naturschutzorganisation WWF Österreich berichtet, treiben brutale Wilderei und skrupelloser Wildtierhandel den Indochinesischen Leoparden gegenwärtig an den Rand des Aussterbens. Die illegale Jagd nach seinem Fell und seinen Knochen führte zu einem massiven Einbruch der Population. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der südostasiatischen Großkatzen um 80 Prozent reduziert. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Tierart nun als akut vom Aussterben bedroht ein. „In Singapur, Laos und Vietnam wurde der Indochinesische Leopard bereits ausgerottet. Die letzten Hoffnungen ruhen jetzt auf dem Erfolg der Schutzbemühungen für die verbliebenen 1.051 fortpflanzungsfähigen Tiere in Thailand und Myanmar. Die gesamte Populationen wird auf nur noch maximal 2.500 Tiere geschätzt“, erklärt Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich.
Leoparden-Felle sind auf dem Schwarzmarkt heißbegehrt. Auch der verbotene Handel mit ihren Knochen ist hochlukrativ. Sie werden als Tiger-Ersatzprodukt und vermeintliche Medizin teuer gehandelt. Der WWF drängt in der Region auf eine konsequente Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels, der sich im Zuge der Corona-Krise nicht nur als eine Bedrohung für Tier und Natur, sondern auch für die menschliche Gesundheit erweist. Zudem kooperiert die Naturschutzorganisation im Aufbau von Schutzgebieten mit den Regierungen Thailands und Myanmars, um wertvollen Lebensraum für Leoparden und gleichzeitig die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung zu erhalten. „Die zu 83 Prozent aus Wald bestehende Fläche der Dawna-Tenasserim-Region ist mehr als doppelt so groß wie Österreich und eine wahre Schatzkammer der Artenvielfalt. Den indigenen Völkern ist der Schutz ihrer Heimat und der darin lebenden Tiere ein großes, auch spirituelles Anliegen. Es ist von entscheidender Bedeutung, sie im Kampf für die Leoparden und ihren gemeinsamen Lebensraum an unserer Seite zu wissen“, sagt Scattolin.
Der Indochinesische Leopard ist eine Unterart der Leoparden, die eng mit Löwen und Jaguaren verwandt sind. Sie können bis zu 90 kg schwer werden und sechs Meter weit springen. Ohne Schwanz messen ihre Körper an die 210 cm. In den Tropenwäldern Südostasiens verbringt die Art einen Großteil der Zeit in Bäumen hoch über dem Waldboden. Von dort aus jagen Leoparden oder schleppen ihre Beute in das Kronendach, um sie von Aasfressern fernzuhalten. Das markant gefleckte Fell hilft ihnen bei der Tarnung während der Jagd. Die starke Schwimmfähigkeit der Leoparden erlaubt es ihnen auch, Fische und Krebse zu erbeuten.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
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