Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF macht Volkszählung bei Familie Storch

Wien/St. Pölten/Marchegg, 25. Juli 2013 – Auch heuer wurde wieder der Bruterfolg in Mitteleuropas größter baumbrütender Storchenkolonie in Marchegg geprüft. Trotz der schlechten Witterungsbedingungen zu Beginn der heurigen Brutsaison konnten die Störche an den guten Bruterfolg der letzten Jahre anschließen. Insgesamt wurden im Gebiet zwischen Zwerndorf und Marchegg von 46 Brutpaaren fast 90 Jungstörche erfolgreich aufgezogen.
Nachdem Ende März die ersten Störche in die riesigen Horste in der Kolonie bei Marchegg wieder eingezogen waren, wurden im Lauf des April alle verfügbaren Horste von den großen Schreitvögeln besetzt. Das schlechte Wetter während der Brutsaison machte es den Störchen jedoch nicht leicht, ihren Nachwuchs bis zum erfolgreichen Ausfliegen aufzuziehen. Die Anzahl der Wohnung suchenden Störche ist im Vergleich zum letzten Jahr sogar noch angestiegen. Waren im Vorjahr 54 Paare im Gebiet zu sehen, versuchten heuer 60 Adebar-Paare zu nisten. Durch die anhaltenden Regenfälle und Schnee bis in den April hinein waren die Nahrungsbedingungen nicht die besten.
Insgesamt gab es bei 13 Paaren witterungsbedingte Brutausfälle, wo die Jungen im Laufe der Saison starben. Allerdings konnten dafür die verbleibenden Paare umso mehr Jungvögel aufziehen. „In zwei der Horste hatten wir sogar fünf flügge gewordene Jungstörche“, erzählt Karin Donnerbaum, Projektleiterin des WWF–Weißstorchschutzprogramms, begeistert. Das lang anhaltende und wiederkehrende Hochwasser hatte auch zur Folge, dass die nahe der Kolonie gelegenen Wiesen von den Störchen nicht zur Futtersuche genutzt werden konnten. Trotzdem schafften es die meisten Paare genügend Futter für ihre Jungen auch auf den ausgedehnten Wiesengebieten in der Slowakei heranzuschaffen.
Nach der Ankunft der Störche in Marchegg ernähren sich diese oft nur von Regenwürmern. Später werden gerne Käfer, Mäuse, bestimmte Frösche oder auch Heuschrecken genommen. Das Nahrungsspektrum des Weißstorches erstreckt sich von kleinen Insekten bis zu Tieren der Größe eines Maulwurfes. Heuer wurden die Störche besonders gut überwacht. Das Storchenhaus im Schloss Marchegg, das der Verein March.Raum betreibt, wird seit März von zwei Biologinnen geführt, die das Schicksal der Störche mit großer Sorgfalt verfolgen. Marion Schindlauer, Ornithologin und Storchenfan, hat die Entwicklung der Kolonie genauestens verfolgt: „Es ist faszinierend, ein ganzes Storchenjahr mitverfolgen zu können – von den ersten Rangeleien um die Nester über die Eiablage bis zum Ausfliegen der ersten Jungstörche. Dann weiß man, dass die erste Hürde im Leben geschafft wurde.“ Das Storchenhaus bietet seit März kostenlose Führungen zur Storchenkolonie sowie viel Wissenswertes rund um die Störche an (Nähere Informationen zu den Führungen unter www.wwf.at/march).
Mittlerweile hat fast die Hälfte der Jungstörche schon ihren ersten Flugversuch hinter sich. Die vor kurzem mit Kennringen ausgestatteten Störche Jack, Pot, Gernot und Franzi haben dieses erste Wagnis noch vor sich. Gespannt wartet das Team des Storchenhauses auf die ersten tollpatschigen Flugversuche der vier Jungstörche. Dann werden sie bis zum Verlassen von Marchegg mit Spektiv und Fernglas beobachtet, bis es Ende August heißt, Abschied zu nehmen, denn die lange Reise nach Afrika beginnt. Durch ein angeborenes „GPS“ verlassen die Jungstörche etwa eine Woche vor ihren Eltern die Kolonie und brechen alleine nach Süden auf.
Die March-Thaya-Auen zwischen Wien und Bratislava sind die artenreichste Flusslandschaft Österreichs. Sie beherbergen über 500 gefährdete Tier- und Pflanzenarten und eine in Österreich unvergleichlich hohe Vogelvielfalt. Da das Gebiet durch Flussverbauungen, Straßenbau und Industrieparks massiv bedroht ist, setzt sich der WWF für den dauerhaften Schutz der March-Thaya-Auen durch einen Nationalpark oder einen Biosphärenpark ein.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse. Fotoanfragen an Manuela Janosch, Tel. 01-48817-239 oder E-mail: manuela.janosch@wwf.at.
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