Wichtiges Signal gegen Länder-Blockade – Naturschutzorganisation fordert Schulterschluss für wegweisendes Gesetz – Finanzierung der Maßnahmen möglich, zusätzliche EU-Mittel abrufbar
WWF: Marchegger Störche kurz vor dem Abflug
Wien, Marchegg, am 6. August 2014 – In der Marchegger Weißstorchkolonie läuft derzeit der Countdown bis zum Abflug in den Süden. In den nächsten Tagen werden die Störche ihre Reise in die Winterquartiere antreten. Der WWF zählte heuer an der Unteren March zwischen Zwerndorf und Markthof insgesamt 97 Storchenjunge. In Marchegg haben 41 Paare 88 Junge großgezogen. „Die Anzahl der Jungstörche hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen“, freut sich Karin Donnerbaum vom WWF. „Das ist eine enorme Leistung, weil heuer 10 Storchenpaare weniger nach Marchegg zurück gekommen sind als 2013“, so die Biologin. Trotz des großen Bruterfolges schmerzt den WWF der Verlust von einigen Jungvögeln, die Opfer von Unfällen wurden. Darunter befindet sich auch der besenderte „Niki“, der derzeit auf der Veterinärmedizinischen Universität Wien obduziert wird. Die häufigste Todesursache von Jungstörchen sind Kollisionen mit Stromleitungen und Autounfälle.
In den nächsten Tagen werden die Weißstörche nach und nach die Marchegger Horste verlassen und in die Winterquartiere nach Süden ziehen. Wohin die Reise geht, wissen die Jungstörche intuitiv: „Die Flugrichtung und die Flugdauer sind genetisch vorprogrammiert“, erklärt Donnerbaum. „Die Altvögel folgen den Jungen im Abstand von einigen Tagen nach.“ Zurückkehren werden die Jungstörche von 2014 allerdings erst in drei bis vier Jahren, wenn sie das erste Mal brüten. „Die Altstörche werden wir hoffentlich nächstes Jahr wieder bei uns in Marchegg begrüßen“, so Donnerbaum.
Fliegen will gelernt sein
Nur jedem zweiten jungen Storch ist es vergönnt, Spanien oder sogar Afrika zu erreichen. Über die Hälfte der Jungvögel stirbt im ersten Lebensjahr. Auch die Störche in Marchegg bleiben davon nicht verschont. So wurde Ende Juli bei Markthof ein junger Storch nach einem Leitungsanflug tot aufgefunden. Zwei Marchegger Störche sind heuer mit Autos kollidiert; einer prallte gegen eine Dachrinne. Einen Zusammenhang zwischen dem Unfall des „Senderstorches“ Niki und dem 40 Gramm leichten GPS-Gerät schließt der WWF aus. Diese Methode der Besenderung ist international seit Jahrzehnten erprobt und wird etwa in Deutschland, Frankreich und Spanien angewendet, weil sie verträglich und unproblematisch ist. Die berühmte deutsche Senderstörchin "Prinzesschen" etwa lebte, brütete und zog 13 Jahre lang unbeeinträchtigt mit einem solchen Sender.
„Das Jungvogeldasein ist eine heikle Phase im Leben von Störchen“, erklärt Donnerbaum. „Wir können nur versuchen, ihnen ein möglichst störungsfreies Umfeld zu bieten, und sie dadurch besser zu schützen“, unterstreicht die Storchenexpertin. Dennoch kommen 50 – 60 Prozent im ersten Lebensjahr zu Tode. Auch deswegen sind Gebiete wie die March-Thaya-Auen, die eine hervorragende Basis für die Aufzucht von Jungvögeln bieten, besonders wichtig.
Die Abnahme von Brutpaaren im Vergleich zu 2013, könnte auf schlechte Bedingungen im Überwinterungsgebiet oder auf der Zugroute zurückzuführen sein. Jene Störche, die es heuer in die March-Thaya-Auen geschafft haben, mussten mit einem sehr wechselhaften Frühjahr und heftigen Regenfällen zurechtkommen. Dennoch haben sie viele Junge hervorgebracht, was auf die ausgezeichnete Eignung dieser Auen als Lebensraum mit großem Nahrungsangebot hinweist.
Mitteleuropas größte baumbrütende Weißstorchkolonie
Die Weißstorchkolonie im 1.120 Hektar großen WWF-Auenreservat Marchegg in den March-Thaya-Auen ist die größte baumbrütende Kolonie Mitteleuropas. Sie beherbergt zehn Prozent der gesamten österreichischen Weißstorchpopulation und besteht seit mehr als 110 Jahren.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83 488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Insgesamt 97 Jungstörche an der Unteren March gezählt
Wien, Marchegg, am 6. August 2014 – In der Marchegger Weißstorchkolonie läuft derzeit der Countdown bis zum Abflug in den Süden. In den nächsten Tagen werden die Störche ihre Reise in die Winterquartiere antreten. Der WWF zählte heuer an der Unteren March zwischen Zwerndorf und Markthof insgesamt 97 Storchenjunge. In Marchegg haben 41 Paare 88 Junge großgezogen. „Die Anzahl der Jungstörche hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen“, freut sich Karin Donnerbaum vom WWF. „Das ist eine enorme Leistung, weil heuer 10 Storchenpaare weniger nach Marchegg zurück gekommen sind als 2013“, so die Biologin. Trotz des großen Bruterfolges schmerzt den WWF der Verlust von einigen Jungvögeln, die Opfer von Unfällen wurden. Darunter befindet sich auch der besenderte „Niki“, der derzeit auf der Veterinärmedizinischen Universität Wien obduziert wird. Die häufigste Todesursache von Jungstörchen sind Kollisionen mit Stromleitungen und Autounfälle.
In den nächsten Tagen werden die Weißstörche nach und nach die Marchegger Horste verlassen und in die Winterquartiere nach Süden ziehen. Wohin die Reise geht, wissen die Jungstörche intuitiv: „Die Flugrichtung und die Flugdauer sind genetisch vorprogrammiert“, erklärt Donnerbaum. „Die Altvögel folgen den Jungen im Abstand von einigen Tagen nach.“ Zurückkehren werden die Jungstörche von 2014 allerdings erst in drei bis vier Jahren, wenn sie das erste Mal brüten. „Die Altstörche werden wir hoffentlich nächstes Jahr wieder bei uns in Marchegg begrüßen“, so Donnerbaum.
Fliegen will gelernt sein
Nur jedem zweiten jungen Storch ist es vergönnt, Spanien oder sogar Afrika zu erreichen. Über die Hälfte der Jungvögel stirbt im ersten Lebensjahr. Auch die Störche in Marchegg bleiben davon nicht verschont. So wurde Ende Juli bei Markthof ein junger Storch nach einem Leitungsanflug tot aufgefunden. Zwei Marchegger Störche sind heuer mit Autos kollidiert; einer prallte gegen eine Dachrinne. Einen Zusammenhang zwischen dem Unfall des „Senderstorches“ Niki und dem 40 Gramm leichten GPS-Gerät schließt der WWF aus. Diese Methode der Besenderung ist international seit Jahrzehnten erprobt und wird etwa in Deutschland, Frankreich und Spanien angewendet, weil sie verträglich und unproblematisch ist. Die berühmte deutsche Senderstörchin "Prinzesschen" etwa lebte, brütete und zog 13 Jahre lang unbeeinträchtigt mit einem solchen Sender.
„Das Jungvogeldasein ist eine heikle Phase im Leben von Störchen“, erklärt Donnerbaum. „Wir können nur versuchen, ihnen ein möglichst störungsfreies Umfeld zu bieten, und sie dadurch besser zu schützen“, unterstreicht die Storchenexpertin. Dennoch kommen 50 – 60 Prozent im ersten Lebensjahr zu Tode. Auch deswegen sind Gebiete wie die March-Thaya-Auen, die eine hervorragende Basis für die Aufzucht von Jungvögeln bieten, besonders wichtig.
Die Abnahme von Brutpaaren im Vergleich zu 2013, könnte auf schlechte Bedingungen im Überwinterungsgebiet oder auf der Zugroute zurückzuführen sein. Jene Störche, die es heuer in die March-Thaya-Auen geschafft haben, mussten mit einem sehr wechselhaften Frühjahr und heftigen Regenfällen zurechtkommen. Dennoch haben sie viele Junge hervorgebracht, was auf die ausgezeichnete Eignung dieser Auen als Lebensraum mit großem Nahrungsangebot hinweist.
Mitteleuropas größte baumbrütende Weißstorchkolonie
Die Weißstorchkolonie im 1.120 Hektar großen WWF-Auenreservat Marchegg in den March-Thaya-Auen ist die größte baumbrütende Kolonie Mitteleuropas. Sie beherbergt zehn Prozent der gesamten österreichischen Weißstorchpopulation und besteht seit mehr als 110 Jahren.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83 488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Vier Seeadler besendert – Population im Aufwind
70 Seeadler-Brutpaare in Österreich – Besenderungen in Niederösterreich und Burgenland liefern wichtige Erkenntnisse für Schutz des österreichischen Wappentiers – Illegale Verfolgung ist größte Bedrohung für heimische Population
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF und BirdLife appellieren zu Rücksichtnahme an den Brutplätzen am Inn
Seltene Vögel brüten an den Kiesbänken des Inns – WWF und BirdLife ersuchen um Rücksichtnahme an beschilderten Brutplätzen – Länderübergreifendes Projekt INNsieme connect schützt Artenvielfalt am Inn
WWF: Dotierung der Oberen Lobau ist nur Tropfen auf heißen Stein
Neue Wasserzuleitung fällt zu gering aus und stoppt Austrocknung der Unteren Lobau nicht – WWF fordert Rettung des Naturjuwels – Wiener Stadtregierung massiv gefordert
WWF warnt: Millionen getötete Jungfische durch Wasserkraft am Inn
Lokalaugenschein: Schwall-Belastung tötet Jungfische und Fischlarven am Inn – WWF und Tiroler Fischereiverband fordern umfassende Sanierung der Schwall-Belastung durch Tiwag und Verbund in Tirol
ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar
Mit dem ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT ermöglicht die Erste Asset Management nun auch Anleger:innen in Deutschland, in globale Unternehmen zu investieren, deren Produkte und Dienstleistungen bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Vor allem die Themenfelder Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Recycling und Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und –versorgung sowie nachhaltige Mobilität werden in der Strategie des Fonds berücksichtigt. In Österreich gehen der WWF und die Erste AM bereits seit 17 Jahren einen gemeinsamen Weg. Seit 2006 erreicht der Fonds eine überzeugende Performance und bietet interessante Wachstumschancen – sowohl in finanzieller als auch in ökologischer Hinsicht. Anleger:innen sollten dabei aber stets die Risiken beachten, die Investments in Wertpapiere beinhalten.
WWF: Neue Umfrage zeigt Kaunertal-Absage und Reformbedarf der TIWAG
Geplanter Ausbau Kraftwerk Kaunertal ist schon für Hälfte der Bevölkerung nicht akzeptabel – Zwei Drittel für alternativen Standort bei naturverträglichen Alternativen – 80 Prozent fordern Reformen bei TIWAG
Good News: Griechenland verbietet Fischerei mit Grundschleppnetzen
Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.