Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF-Naturschutzhund auf Streife in Tirol
![WWF_Naturschutzhund_Lea(1090983)-c-Katharina Bergmüller_WWF](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2023/09/WWF_Naturschutzhund_Lea1090983-c-Katharina-Bergmueller_WWF1.jpg)
Als erster Kadaverspürhund Tirols hat die Naturschutzhündin Lea alle Pfoten voll zu tun: “Diese speziell ausgebildeten Hunde können gezielt tote Tiere auf großen Flächen und in kürzester Zeit aufspüren”, erklärt Christina Wolf-Petre, Artenschutzexpertin beim WWF Österreich. “So findet Lea für Wildtiere ausgelegte, vergiftete Kadaver oder auch illegal getötete Wildtiere und kann damit einen maßgeblichen Beitrag im Kampf gegen Wildtierkriminalität leisten.” Nach guten Erfahrungen mit Kadaverspürhunden im Osten Österreichs wurde Lea über ein vom WWF finanziertes “Stipendium” vom Verein für Naturschutzhunde ausgebildet. Nun steht die Hündin jederzeit für eine Zusammenarbeit mit der Polizei zur Verfügung. Besonders in unübersichtlichen und bewaldeten Gebieten kann die gute Nase eines Hundes den wesentlichen Unterschied machen. Ziel ist es, langfristig ein Netzwerk an geschulten und nach einheitlichen Standards ausgebildeten Mensch-Hund-Teams zu etablieren, das für die Bekämpfung der illegalen Verfolgung von Wildtieren in Österreich im Einsatz ist.
Naturschutzhunde gewinnen in den letzten Jahren bei der Unterstützung von Naturschutzprojekten auch in Österreich an Bedeutung. So erschnüffeln sie etwa schwer aufzufindende Tiere, wie zum Beispiel Molche oder die Raupen der Apollofalter, aber auch indirekte Hinweise, wie etwa Fledermaus- und Wildkatzenkot und sogar Borkenkäfer-Pheromone. “Auf diese Weise helfen Naturschutzhunde unter anderem dabei, mittels Früherkennung Kosten durch Schädlinge zu reduzieren, oder den Erfolg von Artenschutzprojekten zu überprüfen”, erklärt Christina Wolf-Petre vom WWF. “Die Vierbeiner können darüber hinaus widerrechtlich geschossene oder in Fallen getötete, ebenso wie vergiftete Tiere in allen Verwesungsstadien auffinden. Damit machen sie Fälle illegaler Verfolgung sichtbar.” Auch als Giftköder präparierte Kadaver werden durch die Arbeit der Hunde schneller aus der Landschaft entfernt, was Wildtiere vor dem sicheren Tod durch Vergiftung bewahren kann. Die Funde dienen außerdem der Polizei als zusätzliches Beweismaterial. Oft wird erst durch Nachsuchen die wirkliche Dimension illegaler Verfolgung sichtbar. Die Ausbildung übernimmt in Österreich der Verein der Naturschutzhunde.
Wildtierkriminalität in Österreich
Abschuss, Fang in Fallen und Vergiftung sind ernstzunehmende Probleme für bedrohte Arten in Österreich. Von 2016 bis 2022 wurden mehr als 150 Fälle illegaler Verfolgung von Greifvögeln aufgedeckt, die 203 Greifvögeln und vielen anderen Wildvögeln das Leben kosteten. Bei besenderten See- und Kaiseradlern ist die illegale Verfolgung sogar die häufigste Todesursache.
Neben Greifvögeln sind hierzulande auch andere streng geschützte Arten wie Bär, Wolf, Luchs, Biber und Fischotter wiederholt Ziel illegaler Verfolgung. All diese Arten waren fast oder ganz aus Österreich verschwunden und fassen langsam wieder Fuß. Illegale Verfolgung hat hier besonders drastische Auswirkungen auf deren Rückkehr, da in vielen Fällen bereits der Verlust eines Individuums einen großen Rückschlag bedeuten kann.
Den aktuellen Wildtierkriminalitätsbericht von WWF Österreich und BirdLife sowie Bildmaterial von Naturschutzhündin Lea finden Sie hier zum Download.
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