WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
WWF Österreich zum Weltwassertag: Wichtigste Ressource der Menschheit muss besser geschützt werden
Wien, am 21. März 2019. Anlässlich des Weltwassertags am 22. März thematisiert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich den fehlenden Einsatz der Bundesregierung für den Schutz der heimischen Gewässer. Laut EU-Umweltagentur sind rund 60 Prozent aller Gewässer aus ökologischer Sicht sanierungsbedürftig. „Wer unser Wasser nicht ausreichend schützt, gefährdet nicht nur den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten, sondern langfristig auch das Grundwasser und damit die Trinkwasserqualität. Hier droht eine gefährliche Kettenreaktion, wenn nicht gegengesteuert wird“, warnt WWF-Experte Gerhard Egger. Dazu kommen noch die gravierenden Folgen der Klimakrise: die Gewässertemperaturen steigen, extreme Hoch- und Niederwasserabflüsse werden regional häufiger und treffen auf wenig widerstandsfähige Gewässer.
Fatalerweise wird in Österreich gerade bei der ökologischen Sanierung radikal gekürzt, die entsprechenden Umweltförderungsmittel wurden auf null gestellt. „Finanzminister Hartwig Löger muss endlich die notwendigen Förderungen freigeben. Hunderte Sanierungsprojekte von Gemeinden, Verbänden und Wassernutzern hängen seit Jahren in der Warteschleife, sollten aber dringend umgesetzt werden. Sowohl Umwelt als auch Wirtschaft würden davon stark profitieren“, sagt Egger und verweist auf die internationalen Verpflichtungen Österreichs aufgrund der Wasserrahmen-Richtlinie. Auch die Europäische Kommission hat die fehlenden Fördermittel in ihrer jüngsten Analyse des nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans kritisiert.
Beinahe hundert Prozent des Trinkwassers werden aus Grund- und Quellwasser von hoher Qualität bezogen. Deutlich schlechter ist es jedoch um unsere Flüsse bestellt. Im Schnitt wird jeder Fluss nach jedem Kilometer von einer Barriere unterbrochen. Nur noch 15 Prozent gelten als ökologisch intakt. „Anstelle von überfälligen Sanierungsarbeiten wird weiter in neue Verbauungen investiert, ohne dass die ökologischen Folgen ausreichend berücksichtigt werden. Beispielsweise liegen 56 Prozent der geplanten Wasserkraftprojekte in höchst sensiblen Abschnitten, einzigartige Flussjuwele sind gefährdet. Daher braucht es einen besseren Naturschutz-Check bei der Bewilligung und Förderung von Projekten“, fordert WWF-Experte Egger.
375.000 Stimmen für starken Wasserschutz
In den vergangenen Wochen haben sich mehr als 375.000 Menschen für einen sorgsamen Umgang mit der wichtigsten Ressource der Menschheit, für ernsthafte Sanierungen, für intakte Gewässer und einen effektiven Schutz ausgesprochen. Damit wurde die öffentliche Konsultation zur Wasserrahmenrichtlinie zur drittgrößten Bürgerbeteiligung in der EU-Geschichte. „Jetzt liegt es an der Politik diese Bürger-Anliegen zu erfüllen anstatt nur zu schubladisieren. Auch Österreich muss sich klar zur Richtlinie bekennen und auf allen Ebenen für ihre konsequente Umsetzung eintreten“, bekräftigt Gerhard Egger vom WWF Österreich.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
WWF-Pressesprecher
+43 676 834 88 308
vincent.sufiyan@wwf.at
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