Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
WWF: UN-Sitz für saubere Energien ohne Ausverkauf heimischer Flüsse

Wien, 3. Oktober 2012 – Der WWF begrüßt, dass die Stadt Wien der Sitz des neuen Büros für die Initiative für Erneuerbare Energien der Vereinten Nationen wird. Die Umweltorganisation mahnt aber einen sorgfältigen Umgang Österreichs mit dieser Ehre ein. Die Österreichische Bundesregierung hat jetzt die Chance die wirklichen wichtigen Hebel für die ökologisch und sozial verträgliche Energiewende zu stellen. Der WWF fordert den Umweltminister auf, die Maßnahmen für Energieeffizienz und Einsparmaßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene zu forcieren. Besonders in Österreich darf der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht den totalen Ausverkauf der letzten heimischen intakten Flüsse für kurzsichtige Profitinteressen der Energiekonzerne bedeuten. „Klimaschutz darf nicht mit Naturzerstörung erkauft werden“, warnt WWF-Flussexperte Christoph Walder.
Der WWF weist besonders darauf hin, dass gerade in ökologisch sensiblen Gebieten wie im hinteren Ötztal, an der Isel in Osttirol, an der Schwarzen Sulm oder an den Murauen Kraftwerksoffensiven betrieben werden, die unsere Naturschätze bedrohen. „Minister Berlakovich muss hier deutlich Farbe bekennen und der E-Wirtschaft einen Riegel vorschieben. Saubere Energie darf nicht aus schmutzigen Wasserkraftwerken kommen“, so Walder.

Weiters sollte Österreich sich über das neue Büro stärker bemühen, die Auswüchse der Exportwirtschaft in diesem Zusammenhang zu stoppen. „Im Namen des Ausbaus erneuerbarer Energien werden hunderttausende Menschen aus ihrer Heimat umgesiedelt – oftmals gegen ihren Willen“, erklärt Walder. Solche sozial und ökologisch unvereinbaren Ausbauprojekte wie am Ilisu-Staudamm in der Türkei oder beim Belo-Monte-Kraftwerksprojekt im brasilianischen Amazonasgebiet sollten gerade innerhalb der UN-Initiative für erneuerbare Energien von Österreich angesprochen werden.
Weitere Informationen:
Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01/488 17-231; E-Mail: franko.petri@wwf.at.
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