Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
25 Jahre Einsatz für die Natur: Der WWF Tirol feiert Jubiläum
Presseaussendung
Wien, Innsbruck, 29. April 2016 – Der WWF Tirol begeht heuer das Jubiläum seines 25jährigen Bestehens. 1991 begründeten naturbegeisterte Biologiestudenten das Innsbrucker WWF-Büro, um wertvolle Landschaften wie die Moore von Bichlach und die Schwemm bei Walchsee vor der Zerstörung zu retten.
Projekte wie der Kampf gegen Kraftwerke am Lech und für den Schutz des Inn machten den Tirol-Stützpunkt des WWF Österreich bald bekannt. In der Folge erschlossen sich weitere Betätigungsfelder wie ein Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche, eine Initiative zur Förderung seltener Baum- und Straucharten sowie ein breiteres umweltpolitisches Engagement. „Der WWF Tirol hat sich zu einem starken, unbestechlichen und fachlich fundierten Beschützer der Natur entwickelt. Seine mahnende Stimme dient längst auch vielen Politikern als ökologische Richtschnur“, gratuliert Prof. Helmut Pechlaner und ergänzt: „Für das nächste Vierteljahrhundert wünsche ich mir, dass sich die WWF-Mitarbeiter weiterhin mit aller Kraft für unsere Naturschätze einsetzen, denn diese sind schließlich das Aushängeschild für Tirol und die vielen aus aller Welt anreisenden Gäste“, so der WWF-Ehrenpräsident.
Wiener WWF-Büro:
Enge Zusammenarbeit macht erfolgreich
Andrea Johanides sagt: „Als Geschäftsführerin freut mich die gute Zusammenarbeit zwischen dem Büro in Wien und dem Stützpunkt in Innsbruck ganz besonders. Es ist bemerkenswert, dass die Tiroler Aktivisten der ersten Stunde ihren Weg konsequent fortgesetzt haben und jeder von ihnen heute auf seine Weise der Natur Gehör verschafft.“ Prominente „Urgesteine“ des WWF in Tirol sind etwa der amtierende Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer ebenso wie Alpenpark Karwendel-Geschäftsführer Hermann Sonntag und Christoph Walder, langjähriger Mitarbeiter und seit 2010 nun wieder Leiter des WWF Tirol. „Aber es sind vor allem die vielen Mitstreiter und Unterstützer, die wesentlich zum Erfolg beigetragen haben“, unterstreicht Walder. Umweltverbände, Bürgerinitiativen, Wissenschaftler, Medienvertreter, Naturliebhaber und Grundbesitzer – sie alle haben mehrfach drohende Naturzerstörungen in Tirol und darüber hinaus erfolgreich verhindert und etwa die Auszeichnung des Lechtals und der Schwemm als Natura 2000-Europaschutzgebiete erreicht.
Damals wie heute:
Im Zentrum steht der Schutz der Flüsse
Der WWF Tirol steht in besonderem Maße für die ökologische Verbesserung, nachhaltige Nutzung und den Schutz des Flusssystems des Inn. Vor zehn Jahren startete das Projekt „Unser Inn“ in Kooperation mit dem Land Tirol und dem Ministerium für ein lebenswertes Österreich. Seither wurden viele neue Flussräume am Inn geschaffen, Auwälder wieder angebunden, Seitenarme belebt, und das Projekt auch in der ORF-Initiative MUTTER ERDE ausgezeichnet. Den Inn und seine Zubringer als lebendige Alpenflüsse zu erhalten und weiterzuentwickeln, ist auch dem WWF-Flussbotschafter Toni Innauer ein Herzensanliegen. „Unseren Gewässern ist es schon zu sehr an den Kragen gegangen! Fische können nicht mehr wandern oder finden oft keine Laichhabitate mehr. Der WWF tut etwas dagegen, und deshalb leihe ich ihm auch gerne meine Stimme“, erklärt Innauer.
Seit dem letzten Jahrzehnt engagiert sich der Tiroler WWF auch für den Schutz von Flüssen in anderen Österreichischen Bundesländern – wie etwa am Kamp, an der Enns, der Mur oder der Schwarzen Sulm. Mittlerweile auf acht Mitarbeiter angewachsen, kämpft man auch auf Alpenebene um die Bewahrung wertvoller Flussjuwele wie der slowenischen Soca oder dem Tagliamento in Oberitalien.
Der Panda blickt in die Zukunft: Es bleibt noch viel zu tun
Obwohl etliche Ziele erreicht werden konnten, sind wichtige Tiroler Naturparadiese wie die Ötztaler Ache, der Kalserbach und die Schwarzach immer noch nicht ausreichend geschützt. „Unsere Natur ist nicht nur schön anzusehen. Sie ist auch politisch umkämpft. Im Zentrum steht die Frage: Wie können wir ein ausgewogenes Miteinander von Schützen und Nützen sicherstellen, ohne unsere Naturjuwelen dabei zu zerstören?“, schlägt Christoph Walder die Brücke in die Zukunft. „Da ist oft auch der ‚gesunde Menschenverstand‘ gefragt, damit nicht im Zuge einer falsch verstandenen Energiewende der Naturschutz gegen den Klimaschutz ausgespielt wird.“
In den nächsten Jahren will der Tiroler WWF noch stärker das Gespräch mit der Wirtschaft und der Landespolitik suchen. „In vielen Fragen – wie etwa beim Ausbau der Wasserkraft –
liegen die Lösungen auf dem Tisch. Wir wollen gerne weiterhin unsere Kompetenz anbieten, damit naturverträgliche Lösungen umgesetzt werden können. Es liegt an uns, die Alpenjuwele und ihre Tiere und Pflanzen nach bestem Wissen und Gewissen zu schützen, damit auch die künftigen Generationen eine intakte Natur haben werden“, so WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides abschließend.
Druckfähige Pressefotos der Pressekonferenz erhalten Sie ab ca. 11.00 Uhr auf Rückfrage.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christoph Walder, Leiter des WWF Tirol, Tel. 0676/9255430, E-Mail: walder@ecotone.at
Rückfragen
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