Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
Aktueller Report: WWF warnt vor riesiger Waldvernichtung am Amazonas
Presseaussendung
Wien, 14.06.2016 – Den Schutzgebieten des Amazonas-Regenwaldes droht ein großflächiger Waldverlust. Insgesamt rund 6,5 Millionen Hektar, eine Fläche, die rund 77 Prozent der Österreichischen Landesfläche entspricht, sind von Plänen für den Ausbau von Infrastruktur, landwirtschaftlichen Flächen und Bergbauaktivitäten betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt der Living Amazon Report, den der WWF am Montag in Brasília veröffentlicht hat. „Statt der Plünderung einen klaren Riegel vorzuschieben genehmigt die Politik immer mehr Großprojekte, für die Wald und indigene Völker weichen müssen“, kritisiert Georg Scattolin vom WWF Österreich.
Besonders dramatisch sind laut WWF die zunehmenden Aktivitäten im Bereich Bergbau und zur Förderung fossiler Energieträger. Mehr als 800 Öl-, Gas- und Bergbaukonzessionen wurden innerhalb von Schutzgebieten des Amazonas-Bioms – also dem überwiegend von dichtem tropischem Regenwald bewachsenen Gebiet des Amazonas – erteilt. Hinzu kommen 6.800 beantragte Konzessionen, über die noch nicht entschieden wurde.
Daneben kritisiert der WWF Pläne für mehr als 250 Dammprojekte sowie für 20 große Straßenprojekte durch bislang unberührte Wälder. Während die Dämme das Wassersystem sowie die dort lebenden Arten empfindlich stören, wirkt der Straßenbau wie ein Brandbeschleuniger der Abholzung. Bislang unerreichbare Gebiete werden dadurch für Aktivitäten aller Art zugänglich.
Auch das Konsumverhalten der Europäer und die Geschäfte hiesiger Unternehmen tragen dazu bei, dass der Druck auf Schutzgebiete im Amazonasregenwald steigt. „Eisen und Mineralien aus dem Amazonas stecken in unseren Handys, Laptops und anderen Elektrogeräten“, erinnert WWF-Experte Scattolin. Internationale Firmen – wie auch die österreichische Andritz AG – sind in den Bau von Megastaudämmen oder deren Finanzierung und Absicherung involviert. „Der WWF fordert daher den Stopp jeglicher ökonomischer Tätigkeiten in Schutzgebieten sowie klare Standards bei Unternehmen, die diese Aktivitäten künftig ausschließen“, unterstreicht Scattolin.
Der WWF sieht jedoch einen Hoffnungsschimmer. Auch wenn mittlerweile rund 17 Prozent des Amazonas-Bioms zerstört wurden, befinden sich große Flächen nach wie vor in gutem Zustand. Rund die Hälfte des größten Regenwaldgebiets der Erde stehen unter Schutz, ein großer Teil davon im Rahmen des brasilianischen ARPA-Programms („Amazon Region Protected Areas“), das in Peru und Kolumbien nun nachgeahmt wird. Der Amazonas bindet rund zehn Prozent des weltweiten Kohlendioxids, wodurch das globale Klima merklich entlastet wird. Gleichzeitig bietet der Amazonas Schutz vor Fluten und versorgt Millionen Menschen und die Landwirtschaft in Südamerika mit Süßwasser.
Weitere Informationen:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: 01/488 17-250,
E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung