WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
Amazonas: Schwerste Brandsaison seit fünf Jahren
Brasilia/Wien, 3. 9. 2010 – Brasilien erlebt die schwerste Waldbrandsaison seit Jahren. Landesweit lodern immer mehr Feuer, von denen zahlreiche außer Kontrolle geraten sind. Von Januar bis August hat sich die Zahl der Brände im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, wie die Raumforschungsbehörde INPE mitteilte. Hauptursache sind Brandrodungen von Waldflächen für die Landwirtschaft. Ungewöhnliche Trockenheit und hohe Temperaturen begünstigen die Feuer. Die Brände sind umso bedauerlicher, da gerade Brasilien in den vergangenen Jahren große Erfolge beim Waldschutz erzielt hat. Die Entwaldungszahlen waren im vergangenen Jahr für den Amazonas Teil des Landes auf einen historischen Tiefstand gefallen. “Die Brände sind ein Rückschlag im Kampf gegen die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes, für dessen Schutz die Regierung in den vergangenen Jahren viel getan hat”, so WWF Amazonasexperte Roberto Maldonado. “Teile der Wälder, die vor direkter Abholzung gerettet wurden, drohen nun abzubrennen oder zum Spekulationsobjekt landwirtschaftlicher Konzerne zu werden.”
Als einen wesentlichen Grund für die zunehmenden Brände sieht der WWF die geplante Aufweichung des Waldschutzes in Brasilien. Eine Gesetzesnovelle des Forstgesetzes sieht unter anderem eine Amnestie für illegale Landaneignung durch Abholzungen und Brandrodungen vor. Das Gesetzesvorhaben ist aktuell eines der umstrittensten in ganz Brasilien.

“Die Unsicherheit, wie es mit dem Waldschutz in Brasilien weitergeht, lädt zum Abfackeln der Wälder geradezu ein”, so WWF Amazonasexperte Roberto Maldonado. “In Erwartung von Amnestien und milderen Strafen begehen Bauern angestiftet von den landwirtschaftlichen Konzernen sozusagen Straftaten auf Pump.” Statt einer Aufweichung des Forstgesetzes fordert der WWF die Intensivierung der Schutzmaßnahmen, eine Ausweitung von Schutzgebieten und harte Strafen gegen illegale Holzeinschläge und Brandrodungen.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schlechtes Zwischenzeugnis für Österreichs Renaturierungsplan
Europaweite Analyse durch mehrere Umweltverbände: Österreich landet in der Kategorie der Länder mit geringen Fortschritten – Mehr Ambition und Budgetsicherheit für Renaturierung gefordert
Good News: Spektakuläres Comeback von Tiger Gamma in Thailand
Erfreuliche Wendung in Thailand: Der verschollen geglaubte Tiger Gamma ist wieder aufgetaucht. Seine Reise durch neu geschaffene Wildtierkorridore zeigt eindrucksvoll, wie Tiger-Schutz wirkt.
Silvester: Stressnacht für Tiere und Umwelt – WWF fordert Verbot von Böller-Verkauf
Leid für Wild- und Haustiere, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren durch Feuerwerkskörper – WWF fordert Verkaufsstopp
Neuer Biodiversitätsbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Wissenschaft warnt vor Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise für Österreich und schlägt Lösungen vor – WWF für rasche Umsetzung „natürlicher Schutzmaßnahmen”
WWF-Erfolg: Kameras filmen Tiger in Myanmar
In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos













