Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Bilanz zur Artenschutzkonferenz
![Nashörner in der Steppe](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/46725039dee7f.jpg)
Wien, 15.6.07 – Heute endet die 14. Weltartenschutzkonferenz in Den Haag. Dr. Max Abensperg-Traun vertrat Österreich bei der Konferenz und ist mit den Ergebnissen großteils zufrieden: Ein Meilenstein in der CITES-Geschichte ist der afrikanische Konsens zur Zukunft der Afrikanischen Elefanten.
WWF-Expertin Jutta Jahrl war zwei Wochen lang als Beobachterin vorort und berichtete tagesaktuell von den Erfolgen und auch Rückschlägen für den Artenschutz. Grundsätzlich zieht Jahrl eine positive Bilanz: „Für einige besonders bedrohte Arten brachte die CITES-Konferenz wichtige und erfreuliche Ergebnisse.“
Bezüglich der Tiger sprachen sich die Konferenzteilnehmer für verstärkte Schutzmaßnahmen und gegen jeglichen Handel mit Tigerprodukten aus. Damit wurde ein bedeutender Schritt für die Erhaltung der weniger als 7000 verbleibenden Tiger getan.
Die Situation der Afrikanischen Elefanten ist in den verschiedenen Gebieten sehr unterschiedlich. Nach unzähligen Sitzungen schafften es die Verbreitungsstaaten, einen Konsens zu finden und einigte sich auf einen so genannten Einmalverkauf legaler Elfenbeinbestände und einen anschließenden neunjährigen Handelsstopp mit Roh-Elfenbein.
Nashörner werden durch die Jagd nach ihrem kostbaren Horn bedroht. Zum Schutz der Nashörner sollen bestehende Vorräte von Nashorn-Horn erstmals erfasst und Mängel in der Umsetzung der CITES-Gesetze in den Ländern mit besonders hohen Raten von Wilderei stärker kontrolliert werden.
Die Bestände der Roten Korallen sind in den letzten Jahren um über 60 Prozent gesunken, weil es bisher keine Handelskontrollen gab. Durch die Entscheidung auf der Artenschutzkonferenz wird der zukünftige Handel mit den gefährdeten Meerestieren nur mehr unter strengen Auflagen zugelassen.
Inhaltliche Rückschläge waren leider bei den Tropenhölzern zu verzeichnen. Für die teuren Hölzer konnte keine Unterschutzstellung erwirkt werden, weil sich die Länder Südamerikas zu wenig eingebunden fühlten und deutliche Signale dagegen abgegeben hatten. Somit bleiben bedrohte Tropenbäume wie Zeder- und Palisander-Arten ungeschützt, allerdings konnten Aktionspläne vereinbart werden.
Auch Sägerochen werden in Zukunft streng geschützt. Die haiartigen Fische sind durch Überfischung extrem selten geworden. Der Handel mit ihnen wird nun verboten, nur bei einer Art wurden Ausnahmen für den Fang weniger Exemplare für Schauaquarien zugelassen.
„Etwas ernüchternd war allerdings, dass manche Entscheidungen nicht aus Sicht des Artenschutzes, sondern stark aus ökonomischen oder politischen Motiven getroffen wurden“, schließt Jahrl ihre Eindrücke dieser richtungsweisenden Konferenz ab.
Weitere Informationen:
Mag. Elke Mühlbachler, WWF-Pressesprecherin, tel. (01)48817- 210.
Der WWF dankt dem Lebensministerium für die Unterstützung seiner CITES-Arbeit.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit