In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
Bild der Woche: Naturspektakel Kranichzug
Sie sind wieder da. Seit Kurzem sieht man in Teilen Österreichs ein ganz besonderes Naturspektakel am Himmel. Große und kleine Schwärme von europäischen Kranichen (wissenschaftlich: Grus grus) ziehen derzeit gen Süden in ihr Winterquartier. Ein spektakulärer Anblick, der erst seit ein paar Jahren auch über Österreich zu sehen – und zu hören – ist.
Am obigen Foto und in folgenden Video siehst du Bilder eines Kranichzuges vom Neusiedler See.
Kraniche ziehen in ihr Winterquartier
Jedes Jahr im Herbst (Oktober/November) ziehen die gut 1,30 Meter großen Vögel in großen Schwärmen auf zwei Routen in ihr Winterquartier. Die Kraniche, die man über Österreich beobachten kann, fliegen entlang der baltisch-ungarischen Zugroute ins Warme. Die Vögel starten von ihren Brutplätzen in Finnland oder Mittel- und Ost-Estland und ziehen über den Osten Österreichs nach Nordafrika, Südfrankreich und Spanien. Wer in Österreich lebt und die ziehenden Kraniche sehen will, musste bis vor ein paar Jahren zumindest bis nach Ost-Ungarn oder Südost-Ungarn fahren. Dort tummelten sich die Vögel zu Hunderttausenden. Von den ungarischen Rastplätzen ging der Zug früher auf schmaler Front nach Süden, über die Balkanhalbinsel in den Nahen Osten. Österreich wurde dabei nur von einzelnen, verirrten Vögeln besucht. Das ist heute nicht mehr so.

Ein Kranich in Nahaufnahme. © AdobeStock / Piotr Krzeslak
Rätselhaft: Vögel haben ihre Flugroute verändert
Spannender Fakt: Seit ein paar Jahren kann man den spektakulären Zug tausender europäischer Kraniche auch über Österreich beobachten. Die Vögel haben in den letzten Jahren ihre traditionelle Flugroute verändert. Aus bisher nicht geklärten Ursachen haben die Kraniche damit begonnen, von der in den Nahen Osten führenden Route auf halbem Weg abzuweichen (in etwa auf unserer Höhe) und Richtung Westen zu ziehen. Warum die Vögel ihre Route verändert haben, kann die Wissenschaft (noch) nicht beantworten.
Hier können Sie in Österreich Kraniche beobachten
Die Schwärme sind untertags aber auch in der Nacht unterwegs. Beobachten kann man sie sowohl nördlich, als auch südlich der Alpen, besonders in Ost-Österreich, im nördlichen Alpenvorland und neuerdings auch im südostlichen Vorland der Alpen. Dabei überfliegen sie auch Großstädte wie Wien, Graz, Linz oder Salzburg. Die Zugvögel sind auf ihren Wanderungen zum Teil sehr stimmfreudig. Ihre trompetenartigen Rufe hört man noch über Kilometer – ein beeindruckendes Hörerlebnis, da die Tiere in so großer Zahl unterwegs sind. Ein regelrechter Hotspot ist das Gebiet des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel. Hier befindet sich derzeit der einzige, österreichische Rastplatz der Vögel, an dem sie auch auf dem Boden zu beobachten sind. Sie bleiben hier allerdings nur kurz und machen ein, zwei Tage Rast.

Kranichschwarm fliegt gen Süden. © Wild Wonders of Europe / Stefano Untherthiner / WWF
Wissenswertes über den Grauen Kranich
Kraniche fliegen im Durchschnitt mit Geschwindigkeiten zwischen 45 bis 70 Stundenkilometer. Bei schwerem Sturm und starkem Rückenwind können es im Extremfall bis zu 120 Stundenkilometer werden. Man erkennt die Zugvögel, neben ihrer Körpergröße (1,30 Meter) und ihrem langen Hals auch daran, dass sie in Formation fliegen. Kraniche ziehen meist in Keilformation oder in schrägen Reihen, um Energie zu sparen. Kraniche galten als Brutvögel in Österreich ab 1885 als ausgestorben. 133 Jahre später, im Jahr 2018, brütete dann zum ersten Mal wieder ein Kranichpaar in Österreich im Waldviertel. Erfahre in unserem Artenlexikon mehr über die beeindruckenden Zugvögel.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen













