Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Gemeingefährlicher Anschlag im WWF-Naturreservat Marchauen
![cropped-WWF_Logo_favicon_650_bgff.jpg logo-wwf-panda-auf-weißen-hintergrund](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/cropped-WWF_Logo_favicon_650_bgff.jpg)
Wien, Marchegg am 23. 8. 2007 – Im WWF-Naturreservat Marchauen hat ein unbekannter Täter einen hinterhältigen Anschlag verübt: In unmittelbarer Nähe einer Beobachtungshütte für Besucher am Spazierweg neben dem Altarm Maritz hatten am Nachmittag des 21. August Gebietsaufseher auf engstem Raum rund 30 „Krähenfüße“ gefunden. Diese selbst hergestellte Vorrichtung besteht aus zwei umgebogenen Nägeln, die zusammen geschweißt und zu fünf Zentimeter langen Stacheln zugespitzt wurden. Der Täter hatte die Nägel braun gestrichen, und sie so platziert, dass immer eine Spitze aus der Erde ragte. Im braun gefärbten Kastanienlaub sind die Krähenfüße kaum zu entdecken.
Jedes Jahr wird das Naturparadies vor den Toren Wiens von rund 50.000 Erholungssuchenden besucht. Zahlreiche Einrichtungen wie Beobachtungsstände, Hinweistafeln und Spazierwege stehen den Naturliebhhabern zur Verfügung. Besonders beliebt ist das Naturreservat bei Familien mit Kindern, die auf „Natur-Entdeckungsreise“ gehen. „Umso hinterhältiger ist das Verhalten des Täters, die Krähenfüße direkt neben dem Spazierweg bei der Beobachtungshütte auszulegen“, ist Gerhard Neuhauser, Gebietsbetreuer des WWF empört. „Man stelle sich vor, ein herumlaufendes Kind hätte sich die fünf Zentimeter langen Stacheln eingetreten!“
Auch für die Tierwelt der Au kann eine Verletzung durch die ausgelegten Stachel eine Infektion und in weiterer Folge den sicheren Tod bedeuten. Betroffen sind größere Säugetiere wie Rehe oder Wildschweine. Gerhard Neuhauser durchkämmt das Gebiet nun mit einem Metallsuchgerät, um weitere Gefahrenquellen auszuschließen.
„Was den Täter anlangt, tappen wir noch völlig im Dunklen“, erklärt Neuhauser. „Ein solch gemeiner Anschlag auf die Tierwelt der Au und die Besucher ist in der Geschichte des Reservates bislang noch nie vorgekommen.“ Heute wird eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Um Hinweise aus der Bevölkerung wird beim Polizeiposten Lassee unter der Telefonnummer 0591/ 333 209-100 gebeten. Besucher des WWF-Reservates werden in der Zwischenzeit um äußerste Vorsicht ersucht!
Die Flusslandschaft der March-Thaya Auen zählt zusammen mit den angrenzenden Trockenlandschaften des Marchfeldes und Weinviertels zu den bedeutendsten Naturräumen Mitteleuropas. Das Überleben seltener Arten wie Seeadler oder Weißstorch in Österreich hängt vom Schutz dieser Region ab. Der WWF unterhält hier seit 1970 das Naturreservat Marchauen. Kernstück der WWF-Arbeit ist die Betreuung der größten Baum brütenden Storchenkolonie Mitteleuropas bei Marchegg, die heuer fast 150 Störche beheimatet hat.
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 – 250
Gerhard Neuhauser, WWF-Gebietsbetreuer Naturreservat Marchauen/Marchegg,
Tel. 0699 – 19572242
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit