Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Konik-Pferde machen das WWF-Auenreservat Marchegg zum Heuschrecken-Hotspot
Seit 2015 pflegen dort Wildpferde die Auwiesen. Der neue Projektbericht zeigt: Die Arbeit der Konik-Pferde wirkt. Durch ihr natürliches Weideverhalten sind neue Lebensräume auf den Auwiesen entstanden. So konnten sich 40 Heuschreckenarten ansiedeln, die vor dem Projektstart in diesem Gebiet nicht bekannt waren.
So schaffen die Koniks neue Lebensräume
2021 bewohnten 23 Konik-Pferde das WWF-Auenreservat Marchegg. Ihr natürliches Weideverhalten schafft auf den Auwiesen einen abwechslungsreichen Teppich aus unterschiedlichen Mikro-Lebensräumen – ein Paradies für Heuschrecken und andere Insekten. Nah nebeneinander wechseln sich kniehohe kräuterreiche Vegetation, kurz abgegraster Rasen, überständige Stauden und Sträucher ab. Wo sich die Tiere gewälzt oder gescharrt haben, bzw. auf ihren Pfaden und Trittspuren finden sich offene Bodenstellen ohne Pflanzen. Zusammen mit Höhenlage und Bodenfeuchtigkeit entstehen so zahlreiche Mikro-Habitate, die den Artenreichtum bei Insekten fördern.
Rückkehr der Heuschrecken – ein Gewinn für weitere Arten
Die Zunahme an Heuschrecken hat auch positive Effekte auf die ökologische Entwicklung der gesamten Au. Denn Großinsekten wie Heuschrecken dienen vielen Vogelarten wie den Störchen der Marchegger Kolonie, aber auch seltenen Arten wir Wiedehopf und Neuntöter als wichtige Nahrungsquelle. Der Beweis: Im kurzen Gras im direkten Umfeld der Storchen-Kolonie wurden verhältnismäßig wenige Heuschrecken gefunden werden: Die Störche suchen hier offenbar sehr erfolgreich nach Nahrung für die Jungvögel. Aber auch Wiedehopf oder Neuntöter werden immer wieder auf und um die Weideflächen herum gesichtet. Das lässt hoffen, dass sie sich wieder ansiedeln könnten.
Das Beweidungsprojekt
Seit dem Frühjahr 2015 läuft in den Unteren March-Auen ein großes Beweidungsprojekt. Konik-Pferde und Rinder leben auf einer knapp 80 Hektar großen Weidefläche. Ziel des Weideprojekts ist es, das Naturreservat noch ein Stück naturnäher zu gestalten. Durch die Beweidung soll sich ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume einstellen. Davon erwarten wir uns, dass sich die scharfen Grenzen zwischen Wald und Offenland auflösen und dass gefährdete Arten wie Weißstorch, Neuntöter, Totholzkäfer-Arten, und Pionierpflanzen, wie der Streifen-Klee, von der Vielzahl an neuen Nischen profitieren.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung
NEKP-Präsentation: WWF fordert ambitionierte Umsetzung
Umweltschutzorganisation fordert verbindlichen Abbauplan für umweltschädliche Subventionen, Energiespar-Programme und Stärkung natürlicher CO2-Senken
Startschuss für EU-Renaturierung: WWF fordert nationalen Schulterschluss
Naturschutzorganisation ruft Bund und Länder zum gemeinsamen konstruktiven Handeln auf – Ausreichende Finanzierung, bessere Datenlage und Transparenz wichtig für Erfolg