In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
KW Telfs: Neuerlicher Vorstoß der IKB brüskiert Land Tirol

Innsbruck, 15. Juli 2010 – Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) wollen nun überraschenderweise die erste Variante ihres umstrittenen Kraftwerks am Inn im Gebiet des Sonderschutzgebietes Rietzer und Mieminger Innauen erneut zur naturschutzrechtlichen Vorprüfung einreichen. „Ein unglaubliches Vorgehen“, ist WWF-Flussexperte Christoph Walder entrüstet. „Diese Variante des Kraftwerk Telfs wurde bereits eindeutig vom Land Tirol abgelehnt. Sie bricht das Tiroler Naturschutzgesetz und verfehlt alle Kriterien des gerade in Ausarbeitung befindlichen Kriterienkatalogs für den Ausbau der Wasserkraft. Das Land muss dieses Projekt nun rasch ablehnen.“ Auch Umweltreferent LH Stv. Hannes Gschwentner zeigt sich erstaunt, da er bei dieser Variante keine Genehmigungsvoraussetzungen vorliegen sieht.
Der WWF ist sehr überrascht, dass die IKB die Ergebnisse der von ihr selbst verlangten naturschutzrechtlichen Vorprüfung vom Mai 2010 nun nicht anerkennen wollen. Bereits damals wurde seitens LH Stv. Hannes Gschwentner klar festgehalten, dass das Kraftwerk Telfs nicht mit dem Naturschutz vereinbar sei, da es das Sonderschutzgebiet „Rietzer und Mieminger Innauen“ beeinträchtige, in welchem per Gesetz alle Eingriffe ausnahmslos verboten sind.
Darüber hinaus würden durch den Kraftwerksbau für den Inn einzigartige Flussinseln, Auen und Schotterbänke verloren gehen, die europaweit bedrohte Arten wie den Flussregenpfeifer und die Deutsche Tamariske beheimaten. Weiters würde das Kraftwerk, die mit über 150 Kilometern längste frei fließende Flussstrecke Österreichs zwischen Landeck und Kirchbichl unterbrechen und damit einen gewaltigen ökologischen Schaden verursachen. „Mit Blick auf den gerade entstehenden Kriterienkatalog zur weiteren Wasserkraftnutzung in Tirol, zeigt sich immer deutlicher, dass das KW Telfs niemals eine Chance auf Bewilligung hat“, betont Walder die Fragwürdigkeit des Projekts.
Der WWF fordert daher LH Stv. Hannes Gschwentner auf, das negative Ergebnis der naturschutzrechtlichen Vorprüfung rasch zu bestätigen und die IKB damit von diesem ökologisch verheerenden Projekt abzubringen.
Rückfragehinweis:
Mag. (FH) Lisa Simon, WWF-Pressesprecherin, Tel. +43-1-48817-215, +43-676-83488-215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
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