WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Meister Petz ist wieder unterwegs: Start der Bären-Wandersaison
Wien, am 8. April 2009 – Mit dem Frühling kehrt auch die Wanderlust der Alpenbären zurück. Vor allem männliche Jungbären begeben sich nun nach der langen Winterruhe auf die Suche nach geeigneten Revieren. Tirol ist auf Bären wie “Toni”, der von selbst eingewandert ist und als unauffälliges Tier gilt, gut vorbereitet. „Der Bär hat am Menschen kein Interesse und lebt am liebsten zurückgezogen”, erklärt WWF-Bärenprojektleiter Christoph Walder. “Damit das auch so bleibt, dafür muss jetzt das Bärenmanagement sorgen.” Ein gut durchdachtes Müll- und Abfallmanagement und gezielte Informationsarbeit für Landwirte, Schafbauern und Imker sind der Schlüssel für ein konfliktfreies Miteinander. „Aus den Erfahrungen der Vergangenheit wissen wir, dass es an uns Menschen liegt, Bären nicht in Versuchung zu führen, sich ihre Nahrung in der Nähe von Menschen zu suchen,“ so Walder.
Die etwa 25 Tiere umfassende Population des Norditalienischen Trentino sorgt für bärige Verstärkung auch in Österreich: Mit Neuankömmling „Toni“ im Hinteren Stubaital bei Innsbruck hat nach 100 Jahren wieder ein Braunbär in Tirol sein Zuhause gefunden. Auch drei bis vier Trentiner Bärenmütter sind heuer mit ihren Jungen unterwegs und könnten – neben den 2008 geborenen Jahrlingen – bald in den Bergwäldern der Tiroler Zentralalpen umherstreifen.
Bärenmanagement: Vorbeugen ist besser als reagieren
Die Überwinterung des Bären “Toni” in Tirol ist für den WWF ein Zeichen dafür, dass die aus Nordtirol kommenden Bären nicht nur als regelmäßige Besucher bei uns auftauchen, sondern in Tirol wieder zum Standwild werden können. „Umso wichtiger ist es, dass Tirol nun alle Aufgaben des Bärenmanagements wahrnimmt und umsetzt“, fordert Walder. „Mit Blick auf die Wanderbewegungen der Bären sollte Tirol sich nun noch stärker auf eine Rückkehr der Wildtiere vorbereiten und solide Vorkehrungen etwa für die bald beginnende Almwirtschaft treffen.“
Wandern ist Bärensache – Akzeptanz ist Menschensache
Traditionell legen im Frühjahr vor allem junge Bärenmännchen auf der Suche nach neuen Revieren weite Strecken zurück. „Bis ein Bär einen Platz gefunden hat, wo er sich dauerhaft niederlassen möchte, kann er schon mal viele Wochen und Monate umherstreifen“, erklärt Walder. „Die Wege und das Wohlergehen von ‘Toni’ und Artgenossen, die möglicherweise noch zuwandern, müssen nun gemeinsam mit dem Tiroler Bärenmanager Dr. Martin Janovksy laufend beobachtet und dokumentiert werden.“
“Toni” entstammt höchstwahrscheinlich einem Wiederansiedlungsprojekt der italienischen Provinz Trentino. Zwischen 1999 und 2002 wurden im Naturpark Adamello-Brenta 10 Bären aus Slowenien freigelassen, um die damals vom Aussterben bedrohte Population zu retten.
Grafik Bärenwanderungen in den Alpen:
Grafik Bärenwanderungen_Alpen und Dinariden © WWF.PDF
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin
Christoph Walder, WWF-Projektleiter Braunbär, Tel. 0676-9255430
Der WWF dankt der Firma Bärenmarke für die wertvolle Unterstützung des Programmes zur Rettung der Alpenbären.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“
Nationalparks: Über 111.000 Hektar Erweiterungs-Potenzial in Österreich
Neue UBA-Studie identifiziert Österreichs Biodiversitäts-Hotspots – WWF fordert politische und finanzielle Weichenstellung zur Erweiterung der österreichischen Nationalparks.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltschonenden Christbaum zu Weihnachten
Österreicher:innen setzen auf echte Bäume zu Weihnachten – WWF zeigt, worauf es bei einem umweltschonenden Christbaum ankommt
Winter auf dünnem Eis: WWF warnt vor zunehmenden Belastungen für Eisbären
Klimakrise und wachsende Öl-Industrie bedrohen den Lebensraum der Eisbären – Mütter und ihre Jungtiere besonders betroffen – WWF patrouilliert am Polarkreis zum Schutz und zur Entschärfung von Konflikten
Good News: Geretteter Seeadler besendert und wieder in Freiheit
Der WWF konnte gemeinsam mit VIER PFOTEN einen Seeadler retten und besendern. Am Montag wurde er wieder freigelassen. Der Vogel war zuvor mit einem Schädel-Hirn-Trauma aufgefunden worden.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “populistischen Angriff auf Artenschutz”
Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf bei Berner Konvention – Naturschutzorganisation warnt vor weitreichenden Konsequenzen für EU-Naturschutz