Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Natürliche Uferböschungen statt monotoner Schutzbauten
Bad Ischl, am 12. Oktober 2007 – Was im heurigen Sommer in Bad Ischl mit dem Abriss der alten Eisenbahnbrücke begonnen wurde, setzen die Bagger nun direkt am Fluss fort: Auf der Länge eines halben Kilometers wird die Traun eingetieft, natürliche Uferböschungen angelegt und das Flussbett neu gestaltet. Zusätzlich soll auch zum ersten Mal ein Seitenbach – der Sulzbach – wieder angebunden werden. Diese Maßnahmen kommen einerseits der Sicherheit und Lebensqualität der Bad Ischler zu Gute und verbessern andererseits die Flussstruktur. „Der heutige Spatenstich ist ein wichtiger Schritt in Richtung lebendige Traun. Er verbindet nachhaltigen Hochwasserschutz bestens mit der Wiederbelebung wertvoller Auwald-Lebensräume", so Umweltminister Josef Pröll zu den natürlichen Uferböschungen.
Durch die Umbauten wird für den Fluss mehr Raum geschaffen, und so im Hochwasserfall das Risiko für Überschwemmungen maßgeblich reduziert. „Mit der Absenkung der Traun verbessern wir die Hochwassersicherheit für den Ortsteil Sulzbach in entscheidendem Maße“, erklärt Ing. Wilhelm Laimer, Leiter des Gewässerbezirks Gmunden. Gleichzeitig werden die Lebensräume in der Traun ökologisch aufgewertet. Stark bedrohte Tierarten gewinnen wertvollen Lebensraum, der durch den technischen Hochwasserschutz der letzten Jahrzehnte verloren gegangen war, zurück.
„Von der Wiederanbindung des Sulzbachs werden anspruchsvolle Flussbewohner wie Bachforelle, Äsche, Koppe und Co. profitieren “, begrüßt auch Flussraummanager Leopold Feichtinger die Maßnahmen. Feichtinger wurde vom Land Oberösterreich, dem Lebensministerium und dem WWF gemeinsam eingesetzt, um im Rahmen des „Gewässerbetreuungskonzepts Obere Traun“ für mehr Lebensraum- und Artenvielfalt am Fluss zu sorgen.
Ein wesentlicher Teil der Arbeiten ist die Verbesserung der Wandermöglichkeit für Fische und andere Wassertiere durch Auflösung des Querbauwerks im Bereich der alten Eisenbahnbrücke. Es wird im Mündungsbereich der Kaltenbach-Au neu errichtet, allerdings auf zwei kleinere und flachere Stufen aufgeteilt, sodass es keine unüberwindbare Barriere mehr darstellt. Zusätzlich wird dem bestehenden Altarm wieder mehr Leben eingehaucht indem ein Stück oberhalb der Mündung in die Traun eine Rohrverbindung hergestellt wird. „Durch diese Maßnahme erhält der untere Teil des Altarms wieder ausreichend Wasser und somit einen Teil seiner natürlichen Dynamik zurück – ein weiterer Schritt zu einer lebendigen Traun!“, sind sich Laimer und Feichtinger einig.
Im Rahmen des Gewässerbetreuungskonzepts bemühen sich die Partner Bund, Land Oberösterreich, Bundeswasserbauverwaltung und WWF gemeinsam um ein modernes und naturnahes Management der Traun. Zahlreiche Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass nachhaltiger Hochwasserschutz mit der Wiederbelebung wertvoller Auwald-Lebensräume einhergeht. Nicht nur stark bedrohten Tierarten wird dadurch ein Comeback ermöglicht – auch die Menschen in der Region gewinnen wertvollen Freizeit- und Erholungsraum zurück.
Rückfragehinweis:
Ing. Helmut Huber, Bundeswasserbauverwaltung, Tel. 07612/66337409
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 0676/83 488 203
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit