Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert
Scheitern von Durban kann eine 4-Grad-plus-Welt bedeuten

Durban, Dienstag, 6. Dezember 2011 – Der Direktor des WWF International, der US-Amerikaner Jim Leape, ist besorgt über die Entwicklungen in Durban. „Der Verhandlungsprozess ist zu wichtig für die schwer vom Klimawandel betroffenen Länder, als dass er durch die Regierungen einiger Länder vereitelt werden darf. In erster Linie brauchen wir ein Paket, das den Grünen Klimafonds endlich installiert und ausreichend Geld um ihn zu füllen“, so Leape. Der WWF-Chef kritisiert, dass die Verhandlungen zu konkreten Reduktionszielen viel zu wenig ambitioniert sind. „Es liegt noch kein einziges Szenario auf dem Tisch, das die Klimakatastrophe abwenden könnte. Die Ursache für dieses Manko ist nicht die Art der Verhandlungen sondern die Schuld liegt klar auf der Seite der Regierungen“, betont Leape und streicht hier vor allem die negative Rolle der USA heraus.
„Als wir vor einer Woche nach Durban kamen, sprachen wir über ein Klimaschutzprogramm für die Zeit nach 2012. Jetzt reden wir wegen den USA und einigen anderen Ländern schon über die Zeit nach 2020 und verlieren hier wertvolle Zeit“, warnt Leape. Der WWF befürchtet, dass bei einem Scheitern der Verhandlungen in Durban über klare Reduktionsziele bis 2020 ein Anstieg der Erdtemperatur von vier Grad in Kauf genommen werden muss. Die Wissenschaft geht davon aus, dass ein Anstieg von zwei Grad gerade noch hinnehmbar wäre. Vier Grad plus können zu nicht mehr kontrollierbaren Katastrophen führen.
Der WWF kritisiert, dass die USA den Verhandlungsprozess in Durban massiv behindern und auch gegen die eigenen Interessen des Landes handeln. Immerhin mussten bereits 47 von 50 Bundesstaaten in den USA letztes Jahr wegen Wetterkapriolen, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind, den Notstand ausrufen. 14 dieser Katastrophen kosteten jeweils mehr als eine Milliarde US-Dollar.
Der WWF fordert, dass die USA mehr Bereitschaft und Verantwortung für ein verbindliches Klimaschutzabkommen zeigen, das alle Länder der Welt bis zum Jahr 2015 einschließt. Auch der Grüne Klimafonds muss bis dahin gefüllt sein, fordert der WWF.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF
Tel. +43-676-83488231 (vor Ort in Durban)
EMail: franko.petri@wwf.at
Blog aus Durban auf www.wwf.at
Skype: frankopetri
Facebook: www.facebook.com/WWFOesterreich
Twitter: www.twitter.com/wwfaustria; #wwf, #wwf_media
Youtube: www.youtube.com/wwfaut
Weitere Informationen auf www.panda.org/cop17
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue Pressesprecherin beim WWF Österreich
Lara Hocek verantwortet ab sofort die Medienarbeit des WWF zu den Themen Klima, Energie, nachhaltige Finanzen, Alpen und Flüsse
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik
Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”