Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Voves und Pröll können zehn slowenischen Bären das Leben retten
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Wien/Ljubljana, Donnerstag, 18. März 2010 – Zehn slowenischen Braunbären das Leben retten und gleichzeitig den Bärenbestand in Österreich sichern – das ist die historische Aufgabe, die jetzt allein in den Händen der steirischen und niederösterreichischen Landeshauptmänner Franz Voves und Erwin Pröll liegt. Nachdem die slowenische Regierung gestern den Abschuss von 75 Bären freigegeben hat, machte sie das überraschende Angebot, zehn Bären das Leben zu schenken und sie nach Österreich zu bringen. Bis heute früh liegt noch kein Antrag von Österreich vor. Der WWF fordert heute vehement, statt die zehn Bären (sieben Weibchen und drei Männchen) zu erschießen, sie nach Österreich zu bringen, wo sie dringend gebraucht werden, um das zweite Ausssterben der Bären zu verhindern. Derzeit leben nur noch die zwei Bären Moritz und Djuro in freier Wildbahn. Ohne weitere Artgenossen ist das Schicksal der Braunbären in Österreich besiegelt. “Dieses einzigartige und freundliche Angebot der slowenischen Regierung kommt gerade noch rechtzeitig, um Moritz und Djuro die Artgenossen zu geben, die sie brauchen, um in Österreich nicht auszusterben”, appelliert WWF-Bärenexperte Christoph Walder an die steirische und niederösterreichische Landesregierung. Entsprechende Pläne für eine solche Umsiedlung zur Rettung der Bären liegen seit zwei Jahren bei den beiden Landesregierungen, wurden aber mangels politischen Willens trotz der Dringlichkeit noch nicht umgesetzt.
Die slowenische Regierung betont, dass bereits vor Jahren slowenische Bären nach Italien und Frankreich umgesiedelt wurden. In diesen Ländern stützten sie den Bestand der Bärenpopulation und trugen zur Artenvielfalt in den beiden Mittelmeerländern bei. Der WWF fordert nun, dass die Überbringung der zehn slowenischen Bären so schnell und unbürokratisch wie möglich über die Bühne gehen muss. “Andernfalls muss dem Bund und auch den Ländern Steiermark und Niederösterreich klar sein, dass nicht nur zehn Bären heuer in Slowenien erschossen werden, während sie in Österreich leben und die Zukunft der heimischen Bärenpopulation retten könnten”, warnt Walder. Der WWF bietet seine fachliche Hilfe für den Transport der Bären an.
Die beiden letzten österreichischen Bären Moritz und Djuro sind gerade aus dem Winterschlaf erwacht und stapfen derzeit erfolglos im Schnee auf der Suche nach weiblichen Artgenossen, um sich fortzupflanzen. Das Land Oberösterreich gab bereits 2009 grünes Licht für den Bärenimport aus Slowenien. Das österreichische Umweltministerium spielte gestern nach dem slowenischen Angebot den Ball an die Länder weiter, da die Bestandsstützung von Braunbären in Österreich Landessache ist. 2009 hat sich die steirische Jägerschaft und die Landwirtschaftskammer gegen den Bärenimport aus Slowenien ausgesprochen.
“Wenn die Landeshauptmänner Voves und Pröll sich für Meister Petz in Österreich aussprechen, steht der Überbringung der zehn Bären noch heuer nichts mehr im Wege”, ruft Walder den Landeshauptmännern zu und betonet deren Pflicht, sich für den Artenschutz in ihren Bundesländern einzusetzen. Walder erinnert gleichzeitig an die gerade in Doha/Katar laufende Artenschutzkonferenz, deren Aufgabe das Überleben der weltweiten Artenvielfalt in den Zeiten des Klimawandels ist: “Das Leben von zehn Braunbären liegt nun in Ihren Händen. Zeigen Sie den politischen Willen, in Ihrer Amtszeit die heimischen Bären vor dem Aussterben zu retten. Uns bleiben nur noch wenige Monate, dann sind Braunbären in Österreich nur mehr in den Geschichtsbüchern zu finden”, erinnert Walder Voves und Pröll an ihre historische Aufgabe.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Leiter Medien WWF Österreich, Tel. 488-17-231, franko.petri@wwf.at.
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