In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Wasser marsch in der Kaltenbachau: Seitenarm wird an die Traun angebunden

Bad Ischl, am 10. Mai 2011 – Im Bad Ischler Ortsteil Engleithen starten dieser Tage die Bauarbeiten zur Wiederanbindung eines ehemaligen, rund 1.200 Meter langen, Seitenarms an die Traun. Das trocken gefallene Bachbett des Nebenarmes Engleithen wird auf rund 450 Metern Länge vertieft, um den Wasserspiegel durchgehend an die Traun anzupassen, und die Ufer werden möglichst naturnah gestaltet. Nach Abschluss der Arbeiten im Juli soll der Seitenarm ganzjährig wieder mit Wasser versorgt werden. „Dadurch verbessert sich der Hochwasserschutz für die Ischler Ortsteile Engleithen und Sulzbach“, erklärt Wilhelm Laimer, Leiter des Gewässerbezirks Gmunden. „Auch Bachforelle, Äsche und andere Wasserbewohner werden von mehr Flussdynamik in der Kaltenbachau profitieren“, ergänzt Flussraumbetreuerin und WWF-Ökologin Tanja Nikowitz. Beide sind davon überzeugt, dass das beliebte Ausflugsziel der Bad Ischler durch die Neugestaltung auch für Spaziergänger stark an Attraktivität gewinnen wird.
Ökologische Aufwertung der Au
Die Kaltenbachau ist bereits seit über 100 Jahren vom Hauptfluss abgedämmt, und wird seither nur noch bei größeren Hochwassern überschwemmt. Dennoch haben sich dort Reste wertvollen Auwaldes erhalten. Auch drei Seitenarme sind geblieben, wenngleich diese für den Großteil des Jahres kein Wasser führen. Einer dieser Nebenarme wird nun renaturiert. Außerdem werden die schon jetzt vorhandenen Tümpel im alten Nebenarm, die wichtigen Lebensraum für die Amphibien bieten, durch neu angelegte stehende Gewässer für Gelbbauchunke und Co ersetzt. „Wir zählen die Kaltenbachau wegen ihres enormen ökologischen Potenzials zu einem von sieben Hoffnungsgebieten entlang der Oberen Traun“, erklärt Laimer die entsprechende Absicht des Gewässerbetreuungskonzeptes.

Platz für typische Auwaldbäume
Ein wichtiger Partner im Bemühen, den Lebens- und Erlebnisraum Kaltenbachau zu verbessern und naturnah zu gestalten, sind die Österreichischen Bundesforste. Sie stellen den Grund für die Revitalisierung zur Verfügung. Mattias Pointinger, Fischereibeauftragter der ÖBf erklärt: „Im Zuge der Bauarbeiten werden wir die meisten Fichten entnehmen, um auwaldtypischen Arten wie Grauerlen und Weiden Platz zu machen.“
Naherholungsgebiet für Bad Ischler verbessert
Das beliebte Naherholungsgebiet der Kaltenbachau wird durch die Aktivierung und leichte Zugänglichkeit der Traunnebenarme noch mehr an Attraktivität gewinnen, und zum Spazieren, Spielen und Verweilen am Wasser einladen.
Gegen die Eintiefung der Traun
Mit der diese Woche gestarteten Maßnahme wird nun der erste von drei Nebenarmen wieder angebunden. Die anderen beiden Seitenarme sollen im Laufe der nächsten Jahre renaturiert werden. Die Maßnahmen verbessern nicht nur die Hochwassersicherheit, sondern wirken auch der Eintiefung der Traun oberhalb von Bad Ischl entgegen. Dies wirkt sich positiv auf den Grundwasserspiegel und damit auf die Versorgungssicherheit von Hausbrunnen aus.

Die Flussraumbetreuung Obere Traun ist ein Modellprojekt zur Umsetzung von Flussrevitalisierungen, ökologischen Hochwasserschutzmaßnahmen und begleitender Umweltbildungs- und Informationsarbeit an der Oberen Traun im steirischen und oberösterreichischen Salzkammergut. Kooperationspartner sind der WWF, die Bundeswasserbauverwaltung, das Lebensministerium, das Land Oberösterreich und Steiermark sowie die Österreichischen Bundesforste. Mehr Informationen unter: www.wwf.at/traun.
Rückfragehinweis und druckfähige Fotos:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF, Tel. 01/48817-250
E-Mail: claudia.mohl@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen