Störche kehren aus Winterquartier zurück – 2024 war ein sehr gutes Jahr für den Bestand – WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen
Weltwassertag: Zerstörung von Wasser-Vorkommen ist globale Umweltkatastrophe

Wien, 21. März 2014 – Zum Weltwassertag am Samstag, den 22. März, warnt die Naturschutzorganisation WWF vor einer Verschärfung der weltweiten Wasserkrise. Über 780 Millionen Menschen haben derzeit überhaupt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Etwa 2,6 Milliarden Menschen leben ohne grundlegende Sanitäreinrichtungen. Und während der Wasserbedarf weiter zunimmt, geht es den Feuchtgebieten, die im globalen Wasserkreislauf eine entscheidende Rolle haben, immer schlechter. Über 50 Prozent der Flusssysteme, Moore und Seen sind laut WWF in den vergangenen 100 Jahren verloren gegangen – und mit ihnen ging rund die Hälfte der Populationen an bekannten Süßwasserarten unwiederbringlich verloren.
„Die Ausbeutung und Verschmutzung von Trinkwasser und die Zerstörung von Feuchtgebieten ist eine schleichende, globale Umweltkatastrophe“, warnt Philipp Wagnitz vom WWF. In den Entwicklungs- und Schwellenländern würden noch heute 80 bis 90 Prozent der Abwässer direkt in Flüsse oder Seen eingeleitet. Dabei kann bereits ein Liter Abwasser etwa acht Liter sauberes Wasser verschmutzen.
„Wer Trinkwasser für alle will, der muss auch die Probleme in der Abwassereinigung angehen. Wir können uns die schlechte Bewirtschaftung einer lebensnotwendigen Ressource schlicht nicht mehr leisten“, so WWF-Experte Wagnitz. Die globale Versorgungsproblematik ist nur durch ein nachhaltiges Management zu lösen, eine effektive und konsequente Behandlung von Abwässern und den Erhalt entsprechender Ökosysteme. Außerdem muss die Bedeutung von Feuchtgebieten und Flüssen besser verstanden und diese dementsprechend geschützt werden.
Durch globale Handelsströme sind auch österreichische Unternehmen und Verbraucher unweigerlich mit lokalen Wasserproblemen verbunden, so der WWF. Allein die Produktion eines typischen Fast-Food-Hamburger verbraucht nach WWF-Angaben demnach etwa 2.500 Liter Wasser. Darin enthalten ist das Wasser zum Anbau des Getreides für die Brötchen und zur Fütterung des Viehs sowie für die Produktion des Salats.
„Um Konflikte um Wasserressourcen zu vermeiden, muss die Staatengemeinschaft endlich Pläne und Mechanismen für eine nachhaltige, grenzüberschreitende Wasserbewirtschaftung entwickeln“, fordert Wagnitz. Aufgabe von Wirtschaft und Industrie ist es, eigene Risiken besser zu verstehen und sich bei der Entwicklung von Lösungsstrategien zu beteiligen. Vor allem der Agrar-Sektor, der am weltweiten Wasserbedarf einen Anteil von 70 Prozent hat, ist dazu verpflichtet. Immerhin trägt die Landwirtschaft durch Pestizide und Dünger maßgeblich zur Verschmutzung bei.
Die Erde ist zu mehr als 70 Prozent von Wasser bedeckt ist, doch nur drei Prozent sind trinkbares Süßwasser und davon sind wiederum nur ein Prozent für die menschliche Nutzung überhaupt erreichbar. Falls die derzeitige Entwicklung anhält, werden in nur 20 Jahren mindestens 3,5 Milliarden Menschen, also fast die Hälfte der vorausgesagten Weltbevölkerung, in wasserarmen Flusseinzugsgebieten leben.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltnaturkonferenz: WWF sieht Schritte in die richtige Richtung
Staatengemeinschaft beschloss Regelung zur Finanzierung des Weltnaturabkommens – WWF spricht von “notwendigen Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen”
Regierungsprogramm: WWF fehlen große Würfe
Umweltschutzorganisation: Arbeitsprogramm der Dreier-Koalition enthält positive Ansätze, aber auch viele Schwächen, Lücken und Widersprüche – Große Würfe und Prioritäten fehlen
Omnibus-Verordnung: WWF kritisiert Angriff auf EU-Green Deal
Umweltschutzorganisation warnt vor schwerem Rückschlag für EU-Umweltziele – Unternehmen brauchen klare Richtlinien statt Zickzackkurs
Weltnaturkonferenz: WWF fordert rasche Einigung bei Finanzierungsfrage
Weltnaturkonfernz COP16 wird in Rom fortgesetzt – Finanzierungsfrage als Knackpunkt – Weltweiter Biodiversitätsverlust bedroht unsere Lebensgrundlagen
AVISO: Weltweite Klimaschutz-Aktion “WWF Earth Hour” findet am 22. März statt
Weltweite Rückschritte in der Klimapolitik – Umweltschutzorganisation WWF vereint Millionen Menschen, Unternehmen und Gemeinden hinter gemeinsamem Appell für mehr Klimaschutz
WWF zur Fiskalrats-Analyse: Politik muss alle Instrumente für mehr Klimaschutz nutzen
Umweltschutzorganisation fordert verbindliche Ziele und klare Regeln – Massiver Abbau umweltschädlicher Subventionen “dringend und überfällig” für Klima und Budget
WWF-Erfolg: Erstmals Meeresschildkröten-Nester in Nord-Tunesien entdeckt
Erstmals wurden Nester der Unechten Karettschildkröte an Tunesiens Nordküste entdeckt – ein wichtiger Erfolg für den Artenschutz! Dank gezielter Maßnahmen erreichten zahlreiche Jungtiere sicher das Meer.
Wale als Klimaschützer: WWF fordert besseren Schutz für “wandernde CO2-Speicher”
Meeressäuger weltweit unter Druck – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz von Wal-Wanderrouten