Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
WWF: Alle 28 Stunden verschwindet ein Nashorn
Wien, 21. Oktober 2010 – Allein im ersten Halbjahr 2010 hat Südafrika nach aktuellen WWF-Angaben bisher rund 230 Nashörner durch Wilderei verloren. Damit wird in dem Land durchschnittlich alle 30 Stunden ein Breit- oder Spitzmaulnashorn getötet. Nur in den 1970er Jahren habe die Wilderei ein ähnlich erschreckendes Ausmaß erreicht, so der WWF. Kritisch ist nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation auch die Lage im Nachbarland Simbabwe. Dort hatten sich die Bestände bis 2007 gut erholt. Doch seit dem umstrittenen Wahlergebnis von vor zwei Jahren herrschen in der Region chaotische Zustände und die Wilderei nimmt wieder zu. “Die Hörner gehen von Afrika aus vor allem nach Vietnam, wo sie in geriebener Form als dubiose Allheilmittel eingesetzt werden”, sagt WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler.
Nach Einschätzung des WWF müssen die Kontrollen in Afrika verschärft und bestehende Gesetze gegen Wilderei endlich angewandt werden. Oftmals werde das mögliche Strafmaß nicht einmal annähernd ausgeschöpft. Zugleich begünstige eine Gesetzeslücke im Abnehmerland Vietnam den Schmuggel. Dort ist der Handel mit Horn zwar strafbar, doch der Besitz erlaubt. “Es gibt in Vietnam keine Nachweispflicht über die Herkunft des Nashorns. Damit hat die Staatsanwaltschaft auch keine Handhabe”, kritisiert Ziegler. Auf WWF-Initiative befindet sich derzeit eine Delegation südafrikanischer Regierungsvertreter in Hanoi, wo sie sich mit ihren vietnamesischen Kollegen über geeignete Schritte im Kampf gegen Wilderei und Handel mit Nashorn beraten.
“Die Wilderei-Krise ist zu einer großen Bedrohung für die Nashörner geworden. Die Tiere pflanzen sich viel zu langsam fort, als dass sie den enormen Schwund durch Abschüsse ausgleichen könnten”, sagt Ziegler. Allein in Simbabwe sei der Bestand von Breit- und Spitzmaulnashorn um 15 Prozent eingebrochen. Sollte dieser Trend anhalten, sieht der WWF bereits erzielte Erfolge in Gefahr. Insgesamt seien in Afrika von 2007 bis 2009 rund 470 Nashörner in sieben Staaten rechtswidrig erlegt worden. “Einzelne Fälle gab es auch in Kenia, Mosambik, Tansania und Sambia, doch für mehr als 95 Prozent sind Wilderer in Zimbabwe und Südafrika verantwortlich”, sagt Stefan Ziegler. Ein Trend der sich 2010 noch einmal dramatisch verschärft habe.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, 0676-83488-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung
NEKP-Präsentation: WWF fordert ambitionierte Umsetzung
Umweltschutzorganisation fordert verbindlichen Abbauplan für umweltschädliche Subventionen, Energiespar-Programme und Stärkung natürlicher CO2-Senken