WWF und GLOBAL 2000 starten E-Mail-Aktion mit öffentlichem Protest im Kühtai: Naturverträgliche Energiewende gefordert – LH Mattle muss Ausbau Kraftwerk Kaunertal stoppen und einzigartiges Platzertal retten
WWF an LH Platter: Umweltanwalt nicht mundtot machen
Innsbruck, am 8. September 2011 – Der WWF ist verwundert über die Androhung von Landeshauptmann Platter in der heutigen Titelgeschichte der Tiroler Tageszeitung, er würde nötigenfalls dem Landesumweltanwalt eine Weisung erteilen, wenn er weiterhin gegen umstrittene Wasserkraftprojekte Stellung bezieht. Für den WWF kommt dies einem Maulkorberlass für den gesetzlich legitimierten Vertreter der Umwelt gleich. "Sinnvoller als kritischen Stimmen schon vor dem Start von UVP-Verhandlungen ihr gesetzliches Parteienrecht abzudrehen, wäre es, sachlich über die Zukunft der Tiroler Energiepolitik zu diskutieren", erklärt WWF-Wasserkraftexperte Christoph Walder.
Derzeit liegen einige sehr umstrittene und aus Sicht der Ökologie bedenkliche Kraftwerksideen auf dem Tisch. Es ist die Aufgabe von Umweltorganisationen und des Umweltanwaltes, auf diese Bedenken auch hinzuweisen. „In einem Tiroler Energiegipfel könnte man sachlich über die zukünftige Energiepolitik und über geeignete Kraftwerksprojekte diskutieren. Dazu sollte eine breite Basis eingeladen werden, damit ein ausgereiftes Ergebnis erzielt werden kann“, schlägt der WWF vor.
Dem Argument, der Kriterienkatalog bilde die Grundlage für neue Kraftwerksprojekte, stimmt Walder vom WWF prinzipiell zu. Allerdings habe die Landesregierung versprochen, die naturverträglichsten Kraftwerke auszuwählen. "Was derzeit vorliegt und öffentlich diskutiert wird, ist alles andere als ökologisch verträglich“, stellt Walder klar. Für die Projekte etwa an der Isel, im Kühtai und im Ötztal müssten intakte Flüsse und Bäche angegriffen und kilometerlange Tunnel durch Schutzgebiete getrieben werden.
Der Tiroler Kriterienkatalog ist nun bereits über ein halbes Jahr lang in Kraft. Bisher liegt aber noch kein einziges Bewertungsergebnis vor. „Wo sind die angekündigten ‚besten’ Kraftwerksvorhaben, die auf Basis des Kriterienkataloges an den geeigneten Standorten ausgewählt werden?" fragt sich Walder vom WWF.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488-17-203
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Brutfloß soll Überleben der Flussseeschwalbe sichern
Letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs durch Flussregulierungen vom Aussterben bedroht – künstliches Brutfloß als sicherer Nistplatz – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierungen an der March
WWF-Erfolg: Ein Brutfloß für Flussseeschwalben
Ein Making-Of-Video zeigt unseren jüngsten Erfolg: Wir haben an der March ein Brutfloß für Flussseeschwalben gebaut! Die Zugvögel sind hierzulande akut vom Aussterben bedroht.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos
WWF Earth Hour im Zeichen von nachhaltiger Ernährung
Weltweite Umweltschutzaktion am Samstag – Wahrzeichen rund um den Globus schalten von 20:30 bis 21:30 Uhr das Licht aus – WWF Österreich fordert Klimaschutz durch Ernährungswende