WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
WWF empört: Land Steiermark genehmigt Kraftwerk Schwarze Sulm
Wien, 6. September 2013 – Es ist nun das eingetreten, vor dem der WWF und zahlreiche weitere Umweltschützer schon immer gewarnt haben. Das Land Steiermark hat, entgegen der Vereinbarung mit dem Umweltministerium und trotz zweier anhängiger EU-Vertragsverletzungsverfahren, gestern das Kraftwerk an der Schwarzen Sulm wasserrechtlich genehmigt. Unter falscher Anwendung der rechtlichen Vorgaben zum Gewässerschutz in Österreich wurde der "sehr gute" Gewässerzustand der Schwarzen Sulm auf "gut" herabgestuft um das Kraftwerk zu ermöglichen. „Dieses Vorgehen ist ein beispielloser Kniefall der steirischen Wasserrechtsbehörden und allem voran von Landeshauptmann Voves vor den Privatinteressen von zwei Kraftwerksbetreibern", so WWF- Fließgewässerexperte Arno Mohl.
Diese Entscheidung gefährdet nicht nur die europaweit bedeutende Flussstrecke der Schwarzen Sulm. Es werden damit auch die letzten vier Prozent intakter Flüsse in Österreich zum Abschuss freigegeben. „Wenn durch den Griff in die Trickkiste ein Kraftwerk in einem intakten Fließgewässer und Natura-2000-Schutzgebiet möglich wird, dann ist kein Gewässer in Österreich vor der Profitgier der Kraftwerkslobby mehr sicher“, so Mohl.
Für den WWF ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen, das Kraftwerk noch nicht gebaut. Dieser „Wir sind wir Politik" des Landes Steiermark darf nicht mehr tatenlos zugesehen werden. Minister Berlakovich muss als oberster Hüter des Gewässerschutzes in Österreich seine Versprechen nun einlösen und das Kraftwerk endgültig stoppen. „Wir erwarten uns von Minister Berlakovich, dass er umgehend den positiven Bescheid von Amts wegen aufhebt und sich nicht noch weiter vom Land Steiermark vorführen lässt“, so Mohl weiter. Wird das Kraftwerksvorhaben nicht gestoppt, droht eine Verurteilung Österreichs durch den Europäischen Gerichtshof und Strafzahlungen in Millionenhöhe.
Rückfragehinweis:
Arno Mohl, WWF- Fließgewässerexperte, Mobil: +43-676-83488300, E-Mail: arno.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schlechtes Zwischenzeugnis für Österreichs Renaturierungsplan
Europaweite Analyse durch mehrere Umweltverbände: Österreich landet in der Kategorie der Länder mit geringen Fortschritten – Mehr Ambition und Budgetsicherheit für Renaturierung gefordert
Good News: Spektakuläres Comeback von Tiger Gamma in Thailand
Erfreuliche Wendung in Thailand: Der verschollen geglaubte Tiger Gamma ist wieder aufgetaucht. Seine Reise durch neu geschaffene Wildtierkorridore zeigt eindrucksvoll, wie Tiger-Schutz wirkt.
Silvester: Stressnacht für Tiere und Umwelt – WWF fordert Verbot von Böller-Verkauf
Leid für Wild- und Haustiere, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren durch Feuerwerkskörper – WWF fordert Verkaufsstopp
Neuer Biodiversitätsbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Wissenschaft warnt vor Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise für Österreich und schlägt Lösungen vor – WWF für rasche Umsetzung „natürlicher Schutzmaßnahmen”
WWF-Erfolg: Kameras filmen Tiger in Myanmar
In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos













