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WWF: Hai-Handel boomt
Wien, am 9. August 2013 – Ein toter Hai in der New Yorker U-Bahn, aber bis zu 100 Millionen gefangene und getötete Haie jährlich – auf diese Diskrepanz macht der WWF anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Studie aufmerksam. Etwa ein Fünftel der weltweit gefangenen Haie gehen demnach auf das Konto von Indonesien und Indien. Direkt dahinter folgt Spanien, das neben Frankreich und Portugal zu den drei EU-Staaten unter den 20 größten Haifangnationen der Welt gehört. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von TRAFFIC, dem Artenschutznetzwerk von WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN. Angesichts dieser Zahlen bangt der WWF um den Fortbestand vieler Haibestände, etwa von Herings- oder Weißspitzen-Hochseehai. "Haie pflanzen sich sehr langsam fort. Daher sind sie besonders anfällig für Überfischung", warnt Georg Scattolin, Meeresexperte des WWF Österreich.
Zwar wurde im März 2013 auf der Artenschutzkonferenz CITES der bessere Schutz von fünf besonders bedrohten Hai-Arten beschlossen, doch bis die Maßnahmen greifen, dürften noch einige Jahre vergehen, so die Befürchtung des WWF. Die aktuelle Analyse kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass es besserer Kontrollen und einer lückenlosen Dokumentation bedürfe, um Verstöße gegen die neuen Bestimmungen zu verhindern.
Haie sind vor allem in Südost- und Ostasien wegen ihrer Flossen begehrt. Haifischflossensuppe gilt in Asien als eine Delikatesse. Daher zählen die markanten Rückenflossen der Haie ("Finnen"), inzwischen zu den teuersten Fischprodukten überhaupt. Je nach Qualität kann ein Kilogramm bis zu 650 US-Dollar einbringen. Um an die Flossen zu gelangen, wird oftmals das sogenannte "Finning" praktiziert. "Dabei handelt es sich um eine grausame Art ein Lebewesen zu töten", sagt Scattolin. "Die Haie werden gefangen und ihnen dann bei lebendigem Leib die Finnen abgeschnitten. Der Torso wird wieder ins Wasser geworfen, wo die Tiere dann elendig ersticken oder verbluten."
Im vergangenen Monat, verbot die Europäische Union endgültig das "Finning" als Reaktion auf die verheerenden Auswirkungen der Überfischung. Auch mehrere Fluggesellschaften, darunter Air New Zealand, Cathy Pacific, Korean Air, Qantas und Asian Airlines, haben angekündigt, zukünftig keine Haifischflossen als Fracht transportieren zu wollen.
Rückfragehinweis:Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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