Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
WWF: Hoffnung für „Blaue Riesen“ in Chile
Santiago de Chile, 27. 2. 2014 – Die größte Blauwal-Population der südlichen Hemisphäre bekommt mehr Schutz: Chiles Regierung hat vor der chilenischen Küste ein 70.000 Hektar großes Meeresschutzgebiet eingerichtet, das die Artenvielfalt und das Überleben der stark bedrohten Meeresriesen sichern soll. „Mehr als Hundert Blauwale kommen jedes Frühjahr im Golf von Corcovado zusammen, um ihre Jungen aufzuziehen und sich am reichen Krillvorkommen Fettreserven anzufressen. Es ist ein wichtiger Schritt, dass dieser einzigartige Rückzugsort der Wale jetzt geschützt wird“, freut sich WWF-Meeresschutzexperte Axel Hein über den Erfolg. Seit 2005 hat der WWF für das Schutzgebiet, das etwa einem Viertel der Fläche Vorarlbergs entspricht, gekämpft. Die Südküste Chiles ist ein Hort der Artenvielfalt und beheimatet allein 51 Arten von Meeressäugern. Kurios ist, dass ausgerechnet die Giganten der Meere hier lange unbemerkt blieben: Erst 2003 wurde die bis dahin unbekannte Population der gefährdeten Blauwale im Golf von Corcovado entdeckt.
Für einen wirksamen Schutz der Blauwale setzt der WWF deshalb auch auf Forschungsprojekte: Einzelne Wale der Population werden mit Sendern versehen, um mehr über Wanderrouten und wichtige Aufenthaltsorte der Tiere zu erfahren und diese gezielt schützen zu können. „Die Blauwale halten sich länger als bisher angenommen in den küstennahen Nahrungsgründen auf. Für ihre regelmäßigen Abstecher auf den offenen Ozean wandern sie entlang eines Meeresrückens“, fasst Hein erste Ergebnisse des Besenderungsprojekts zusammen. Daher setzt sich der WWF dafür ein, auch den empfindlichen Lebensraum rund um die Seeberge Nazca und Salas y Gómez, die außerhalb der chilenischen Gewässer in der Hohen See liegen, unter Schutz zu stellen.
Blauwale sind die größten Lebewesen, die je auf der Erde gelebt haben. Sie können bis zu 30 Meter lang und 200 Tonnen schwer werden. Das Herz eines Blauwals hat die Größe eines VW-Käfers und sein Magen fasst etwa zwei Tonnen Krill, den er durch seine Barten aus dem Wasser filtert. Täglich brauchen die Tiere etwa 1,5 Millionen Kalorien. Weltweit gibt es schätzungsweise 10.000 bis 25.000 Blauwale. Davon leben jedoch nur etwa 1.400 auf der Südhalbkugel. Bis 1967 wurden Blauwale intensiv bejagt, was ihre Bestände enorm dezimiert hat. Heute zählen neben der Verschmutzung der Meere auch Lärmbelästigung durch zunehmenden Schiffsverkehr, Pipelinebau und seismische Untersuchungen zu den Bedrohungen. Vor Chiles Küsten beeinträchtigt die von Lachsfarmen ausgehende Verunreinigung bzw. Überdüngung der Gewässer den Lebensraum der Blauwale. Chile ist zweitgrößter Lachsproduzent und liefert etwa 30 Prozent des weltweit verzehrten Aquakultur-Lachses.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 E-mail: franko.petri@wwf.at. Website: www.wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren
WWF: Biber ist Schlüsselart in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: heimische Nager helfen bei Renaturierung und erhöhen Artenvielfalt – Umweltschutzorganisation fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
LH-Konferenz: WWF fordert Bundesländer-Ja zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation: Ablehnung der Länder beruht auf einem inhaltlich längst überholten Verhandlungsstand – Blockade einer europaweiten Weichenstellung durch Österreich sachlich nicht mehr zu rechtfertigen
Schulterschluss gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal: Umweltschutzorganisationen appellieren mit Mitmach-Aktion an Tirols Landeshauptmann
WWF und GLOBAL 2000 starten E-Mail-Aktion mit öffentlichem Protest im Kühtai: Naturverträgliche Energiewende gefordert – LH Mattle muss Ausbau Kraftwerk Kaunertal stoppen und einzigartiges Platzertal retten
WWF: Brutfloß soll Überleben der Flussseeschwalbe sichern
Letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs durch Flussregulierungen vom Aussterben bedroht – künstliches Brutfloß als sicherer Nistplatz – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierungen an der March
WWF-Erfolg: Ein Brutfloß für Flussseeschwalben
Ein Making-Of-Video zeigt unseren jüngsten Erfolg: Wir haben an der March ein Brutfloß für Flussseeschwalben gebaut! Die Zugvögel sind hierzulande akut vom Aussterben bedroht.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft