EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF Österreich: CO2-Bilanz ist kein Grund zum Jubeln

Wien, 3. Februar 2020. Der vom Umweltbundesamt veröffentlichte Treibhausgas-Bericht ist kein Grund zum Jubeln, sondern muss zum Beginn einer klimapolitischen Trendwende werden. Denn die leichten Rückgänge bei den CO2-Emissionen basieren im Wesentlichen nicht auf Klimaschutzmaßnahmen, sondern auf Einmaleffekten wie einer Hochofen-Wartung und der milden Witterung 2018, wodurch weniger geheizt worden ist.
„Unsere miserable CO2-Bilanz muss endlich umfassend saniert werden. Das erfordert eine Bundesregierung, die das Steuersystem komplett ökologisiert, umweltschädliche Subventionen abbaut und überall auf klimafreundliche Mobilität setzt. Fossile Relikte wie das Dieselprivileg dürfen keine Zukunft haben“ sagt Karl Schellmann, Klimasprecher der Umweltschutzorganisation WWF Österreich. „Wir brauchen große Reformen mit den entsprechenden Budgets, um die Klimakrise zu bewältigen und die Chancen für die Volkswirtschaft zu nutzen. Dafür braucht es aber nicht nur eine hartnäckige Umweltministerin, sondern vor allem auch den vollen Einsatz des Finanzministers und des Bundeskanzlers. Die Klimaschutz-Wende ist eine zentrale Zukunfts-Verantwortung für die ganze Regierung.“ Besonders wichtig sei eine umfassende Mobilitätswende, die an den Wurzeln der Probleme ansetzt – vom Öffi-Ausbau über eine Rad-Offensive bis zu einer terminisierten Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge und der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.
Die CO2-Bilanz zeigt einmal mehr, dass in den vergangenen Jahren trotz einzelner Fortschritte insgesamt viel zu wenig passiert ist. „Der aktuelle CO2-Ausstoß entspricht immer noch fast jenem von 1990. In der Bewertung dessen muss bedacht werden, dass Treibhausgase über 100 Jahre in der Atmosphäre klimawirksam bleiben. Das heißt, jede einzelne Tonne, die neu dazukommt, ist eine weitere Tonne zu viel, die unser Klima jahrzehntelang beeinflussen wird“, sagt Karl Schellmann vom WWF. Umso wichtiger ist die im Regierungsprogramm verankerte Klimaneutralität bereits bis zum Jahr 2040. „Das erfordert tiefgreifende Reformen, aber die Vorteile liegen auf der Hand: Eine klimaneutrale Gesellschaft ist gesünder und macht die Städte und Regionen grüner und lebenswerter für die Menschen und die Natur“, so Schellmann.
Rückfragehinweis:
Mag.a (FH) Julia Preinerstorfer, MA // Pressesprecherin WWF Österreich
Mobil: +43 676 834 88 240 // E-Mail: julia.preinerstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF: Neues Brutfloß sichert Überleben der bedrohten Flussseeschwalbe
Neu renoviertes Brutfloß als geschützter Nistplatz für die bedrohten Zugvögel – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierung an der March
WWF-Erfolg: Altes Brutfloß, neue Hoffnung für die Flussseeschwalbe
Ein in die Jahre gekommenes Brutfloß in der Nähe des WWF-Auenreservats Marchegg in Zwerndorf wurde erfolgreich renoviert! Eine wichtige Maßnahme, um das Überleben der bedrohten Flussseeschwalben in Niederösterreich zu sichern.
Neuer RH-Bericht: WWF fordert verbindliche Obergrenze für Bodenverbrauch
Rechnungshof-Bericht fordert mehr Verbindlichkeit beim Bodenschutz – WWF sieht sich in Forderungen bestätigt und kritisiert “zahnlose Bodenpolitik”